Hannover (agrar-PR) - Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen
Genossenschaften (COGECA) haben die EU-Kommission aufgerufen, die
Intervention für Getreide schnellstmöglich in allen Mitgliedstaaten zu
eröffnen. Die Branchenvertreter sehen große Schwierigkeiten auf den
europäischen Getreidemärkten. Dies resultiere aus zwei aufeinander
folgenden guten Welternten, die zu einer teilweisen Wiederauffüllung
der internationalen Vorräte geführt hätten, erklärten COPA/COGECA in
Brüssel. Nach einer Rekordernte im letzten Jahr sei die diesjährige
EU-Getreideproduktion mit 285 Mio. t erneut hoch ausgefallen.
Infolgedessen seien die Getreidepreise an einem Tiefpunkt angelangt.
Gerste erziele durchschnittlich lediglich 90 Euro/t bis 92 Euro/t und
bewege sich damit bereits unter dem EU-Interventionspreisniveau.
Während die Produktionskosten weiter stiegen, wodurch Kreditprobleme
verursacht würden, gehe die Nachfrage nach Futtermitteln zurück.
Getreideerzeuger müssten jedoch darauf vertrauen können, dass ihre
Produktion rentabel sei. Der Anbau unter den Gestehungskosten sei nicht
nachhaltig und habe negative Konsequenzen sowohl für wichtige
Investitionen als auch für den Umweltschutz. Die vorzeitige Eröffnung
der Getreideintervention, die regulär ab November möglich ist, wurde
bereits Ende August von Polen gefordert. Die Kommission zeigte damals
jedoch kein Entgegenkommen.