Hannover (agrar-PR) -
Einen bundesweiten Träger der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV) wertet das Landvolk Niedersachsen eher skeptisch. Insbesondere die Eile, mit der das Vorhaben auf Bundesebene forciert wird, ist für den Sozialpolitischen Ausschuss des Verbandes nicht nachvollziehbar. Vizepräsident Helmut Meyer, zugleich Vorsitzender im Sozialpolitischen Ausschuss, verwies auf die zahlreichen Aufgaben, die mit dem erst 2008 umgesetzten Gesetz zur Modernisierung der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV) auf den Bundesträger übertragen wurden. „Damit war zugleich die Pflicht zur Einsparung von Verwaltungskosten verbunden", betont er. Dieser Aufgabe habe sich der Berufsstand in Niedersachsen angenommen, es seien Verwaltungsstellen geschlossen und der Personalbestand reduziert worden. Damit wurde in Niedersachsen der bundesweit günstigste Verwaltungskostenanteil erreicht. Vor diesem Hintergrund geht das Landvolk mit der Landesregierung in der Einschätzung konform, dass ein bundesweiter LSV-Träger nicht übereilt umgesetzt und den Versicherten in Niedersachsen keinen Anstieg der Kosten verursachen darf.
Dazu haben sich die Verantwortlichen in Niedersachsen auf ein Positionspapier verständigt. Darin wird unter anderem ein zweistufiger Aufbau des Bundesträgers mit regionalen Beiräten verlangt. Der von der Politik massiv artikulierte Wunsch nach einem bundesweiten LSV-Träger darf für die niedersächsischen Landwirte keinesfalls mit einer Erhöhung der derzeitigen Beiträge erkauft werden. Das Landvolk Niedersachsen verweist dazu auf erhebliche regionale Unterschiede bei den Beratungsstrukturen in den einzelnen Bundesländern. Der Verband regt an, die Bewertung des zu erwartenden erweiterten Gutachtens zu den Beitragsmaßstäben in der landwirtschaftlichen Unfallversicherung abzuwarten. (LPD)
