17.08.2016 | 17:55:00 | ID: 22780 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL besucht zwei Müllerfamilien in Baden- Württemberg und ist beeindruckt von den modernen Konzepten

Stuttgart / Berlin (agrar-PR) -

Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für den Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, besuchte am Montag zwei Müllerfamilien in Bad Wimpfen (Landkreis Heilbronn) und Vaihingen an der Enz (Landkreis Ludwigsburg). Dort traf sie auf ganz unterschiedliche Unternehmen und Konzepte, deren Erfolg aber eine gemeinsame Grundlage hat: eine traditionsbewusste und zugleich zukunftsorientierte, lebendige Unternehmerfamilie.

Katharina Auch hat in diesem Sommer ihre Ausbildung zur Müllerin an der Müllerschule in Stuttgart abgeschlossen und wird nach einem weiteren Studium dann in die elterliche Vaihinger Mühle einsteigen. Willi Frießinger hat nach einem betriebswirtschaftlichen Studium in diesem Sommer sein Diplom als Müllereitechniker an der Müllerschule in St. Gallen erworben. Er tritt in sechster Generation in verantwortlicher Stelle in das Unternehmen ein, dass gemeinsam von seinem Vater und seinem Großvater geführt wird. Beide Jungmüller sind von ihrem Beruf begeistert und wünschen sich, dass er mehr Aufmerksamkeit in Öffentlichkeit und Politik bekommt.

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL besuchte am Montag auf Einladung des Verbandes Deutscher Mühlen und des Baden-Württembergischen Müllerbundes als Teil ihres Sommerprogramms zwei Mühlen, um sich vor Ort über die vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen der modernen Müllerei zu informieren. „Die Mühlenwirtschaft ist Bestandteil der mittelständisch geprägten Agrarwirtschaft in Baden-Württemberg. Mühlenbetriebe sind wichtige Partner der heimischen Landwirtinnen und Landwirte und leisten einen bedeutenden Beitrag für Infrastruktur, Wertschöpfung und die Sicherung von Arbeitsplätzen im Ländlichen Raum", betonte die Staatssekretärin bei ihren Mühlenbesuchen.

Die erste Station ihrer Reise führte sie in die Frießinger Mühle nach Bad Wimpfen, der größten Mühle im Land. Das Unternehmen ist unter anderem auf die Belieferung des Einzelhandels spezialisiert und beliefert Unternehmen in Deutschland und Europa mit Mahlerzeugnissen aber auch vielen anderen Produkten für die Lebensmittelherstellung. Familie Auch aus der Vaihinger Mühle – der zweiten Station der Staatssekretärin – vertreibt ihre Erzeugnisse hauptsächlich über den eigenen Mühlenladen, beliefert Einzelhandelsgeschäfte vor Ort und versorgt Bäckereien und Pizzerien. „Die Mühlenbranche

unterliegt seit Jahren einem Strukturwandel. Die Unternehmerfamilien der Frießinger Mühle und der Vaihinger Mühle zeigen, wie man mit innovativen Konzepten und einer zum Betrieb passenden Unternehmensstrategie erfolgreich im Wettbewerb bestehen kann. Sie bieten ein breites Spektrum an Produkten und setzen auf die regionale Herkunft ihrer Rohstoffe und Produkte. Regionale Produkte stehen bei Verbraucherinnen und Verbrauchern hoch im Kurs", sagte Gurr-Hirsch.

Die regionale Rohstoffbeschaffung ist für die Mühlen von großer Bedeutung. Die enge Zusammenarbeit mit den Landwirten ist nicht nur für die Mühlen wichtig, sie stärkt auch regionale Kreisläufe und trägt zur Wirtschaftlichkeit des ländlichen Raumes bei. Alle Mühlen kaufen das Getreide soweit wie möglich bei den Landwirten in der Region ein. Kann der Bedarf nach bestimmten Getreidearten oder Getreidequalitäten, insbesondere auch in schlechten Erntejahren, regional nicht gedeckt werden, beschaffen die Betriebe ihre Rohstoffe überregional zum Beispiel in Ostdeutschland oder den europäischen Nachbarländern.

Ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit der Müller mit Landwirtinnen und Landwirten sowie Bäckerinnen und Bäckern ist die Wiederbelebung der Getreidearten Emmer und Einkorn, die zu den ältesten kultivierten Getreidearten zählen. Als Nischenprodukte gewinnen sie immer mehr an Bedeutung. Dinkel, ebenfalls ein enger Verwandter des heutigen Weizens, wird in Deutschland schon seit einigen Jahren wieder verstärkt angebaut, erfreut sich unter den gesundheitsbewussten Verbrauchern großer Beliebtheit und ist für die Bäcker ein wichtiger Bestandteil des Backwarenangebots geworden.

Qualität und Sicherheit der Produkte stehen in der Lebensmittelproduktion an erster Stelle. Die Müller übernehmen Verantwortung für ihre Erzeugnisse. Friedlinde Gurr-Hirsch erfuhr bei ihren Besichtigungen, dass beide Unternehmer neben innerbetrieblichen Konzepten zur Gefahren- und Risikoanalyse auch am Europäischen Getreidemonitoring des Verbandes teilnehmen. Hierin werden seit 1999 branchenübergreifend Getreide und Mehl analysiert und die Untersuchungsergebnisse zusammengetragen. Das Monitoring dient dem Risikomanagement und schafft eine starke Datenbasis zur Dokumentation der Qualität von Getreide und Mehl.

Bestes aus deutschen Mühlen. Sichere Mehlqualität. Jeden Tag.

550 deutsche Mühlen vermahlen Jahr für Jahr mehr als acht Millionen Tonnen Weizen und Roggen. Ihre Mahlerzeugnisse – Mehl, Schrot, Kleie, Vollkornprodukte – sind die Grundlage für die unerreichte Vielfalt von Brot und Backwaren in Deutschland. Mit rund 6.000 Beschäftigten erwirtschaften die Mühlen einen Jahresumsatz von 2,75 Milliarden Euro. Der Verband Deutscher Mühlen vertritt ihre Interessen. (MLR/muehlen.org)

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