02.09.2009 | 00:00:00 | ID: 1975 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Steinbrück traf Bauern

Bonn (agrar-PR) - Bundesfinanzminister besuchte Bauernhof in Mettmann – Steinbrück: Risikoausgleichsrücklage „nicht machbar“
Als Ministerpräsident des Landes hatte er durchaus das eine oder andere offene Ohr für „seine“ Bauern. Als Bundesfinanzminister gibt er sich eher zurückhaltend, wenn es um Steuererleichterungen für die Landwirtschaft geht.

Am vergangenen Freitag – einen Monat vor der Bundestagswahl – stellte sich Peer Steinbrück (SPD), wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mitteilt, in seinem Wahlkreis Mettmann auf dem Hof der Familie Kircher kritischen Fragen von Landwirten. Dabei ging es bei dem Gespräch, an dem neben dem Vorsitzenden der Kreisbauernschaft Mettmann, Martin Dahlmann und seinem Stellvertreter Karl Bröcker auch der RLV-Präsident Friedhelm Decker sowie RLV-Hauptgeschäftsführer Willi Bennerscheidt teilnahmen, insbesondere um steuerpolitische Anliegen.

RLV-Präsident Friedhelm Decker verlangte vor dem Hintergrund der in den vergangenen Jahren sehr stark schwankenden Preisen vom Bundesfinanzminister eine Krisenrücklage in der Steuerbilanz der Landwirte, eine so genannte Risikoausgleichsrücklage. „Über ein Parken von Gewinnen aus guten Jahren sollte ein Anreiz zur betrieblichen Rücklagenbildung gegeben werden, die dann in Krisenjahren benutzt werden kann“, erläuterte der RLV-Präsident das Konzept. Vergleichbares sei bereits in der Forst- und der Versicherungswirtschaft möglich. Die Einführung  einer Risikoausgleichsrücklage lehnte Steinbrück jedoch ab: „Nein, dies ist nicht machbar. Wie will ich das denn vor den anderen Branchen wie dem Handwerk oder der Automobilbranche vertreten? Ich führe keine steuerlichen  Subventionen für irgendeine Branche ein“, machte der Bundesfinanzminister unmissverständlich deutlich.

Nachdrücklich forderten die Landwirte den SPD-Politiker auf, sich für weitere Entlastungsmaßnahmen einzusetzen. Dazu zähle auch eine weitere Reduzierung des Steuersatzes auf Agrardiesel, der im europäischen Vergleich immer noch der höchste sei. Angesichts eines gemeinsamen Binnenmarktes –
mit gleichen Preisen – dürfe die Steuerpolitik keine Wettbewerbsnachteile für die heimische Landwirtschaft schaffen. Für diese Forderung hatte Steinbrück nach RLV-Angaben durchaus Verständnis. „Ich weiß,
dass beim Agrardiesel nach wie vor Wettbewerbsnachteile bestehen. Das Thema Agrardiesel werden wir daher noch einmal angehen“, versprach der Finanzminister.

Natürlich kam bei dem Treffen mit Steinbrück auch das  Dauerthema im Kreis Mettmann zur Sprache –
der weiterhin viel zu hohe Flächenverbrauch, der den Betrieben wichtige Produktionsflächen entzieht.
Helfen könnte dabei unter anderem ein Gewerbeflächenausgleich zwischen den einzelnen Kommunen.
Hier will der Bundesfinanzminister vermitteln. Nach der Bundestagswahl soll es ein Gespräch mit den Bürgermeistern der einzelnen Kommunen und Vertretern der Landwirtschaft geben, in dessen Mittelpunk eine stärkere interkommunale Zusammenarbeit steht.
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