11.06.2015 | 17:20:00 | ID: 20498 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Umweltminister Wenzel fordert Zulassungsverbot für umweltschädliche Arznei- und Pflanzenschutzmittel - „Das Übel an der Wurzel packen"

Hannover (agrar-PR) - Der Niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel hat sich für eine strengere Zulassungspraxis für Pflanzenschutzmittel ausgesprochen.
Entsprechende Wirkstoffe müssten schon bei der Produktplanung auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft werden und gegebenenfalls mit einem Zulassungsverbot belegt werden, sagte der Minister auf einer heutigen (Donnerstag) Tagung des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Hannover zum Thema „Spurenstoffe in Boden und Grundwasser".

Im Interesse wirksamer Schutzmaßnahmen seien, ähnlich wie bei Arzneimitteln, sowohl Verhaltensänderungen zur Begrenzung der Anwendung als auch die Entwicklung neuer umweltverträglicher Wirkstoffe überfällig. „Das Übel muss an der Wurzel gepackt werden", sagte der Minister.

„Die Lösung kann nicht darin liegen, sich darauf zu verlassen, dass die Wasserversorgungsunternehmen zwecks Aufarbeitung der Verunreinigungen aufwändige Nachrüstungen installieren. Im Vordergrund muss die Reduzierung und - besser noch - die Vermeidung von schädlichen Einträgen an der Quelle stehen. Pestizide, Antibiotika, Schmerz- und Rheumamittel haben im Grundwasser nichts verloren.

Die gegenwärtige Praxis kann Folgen für die menschliche Gesundheit haben. Deshalb muss der Vorsorgegesichtspunkt gestärkt werden." Um den Schutz des „Wassers als wichtigstem Rohstoff der Menschheit" zu verbessern, sei die konsequente Reduzierung von Pflanzenschutz- und Arzneimitteln unerlässlich, sagte der Minister. Die Ergebnisse der Tagung seien hilfreich bei der Bestimmung des Gefährdungspotenzials und für die Erörterung der Schutzmaßnahmen.

Auf der LBEG-Veranstaltung, auf der mehr als 200 Fachleute aus Wissenschaft, Behörden, Unternehmen und Verbänden teilnahmen, wurden Belastungsrisiken benannt und Handlungsmöglichkeiten im Sinne eines vorsorgenden Boden- und Grundwasserschutzes diskutiert.


Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz
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