27.10.2023 | 17:49:00 | ID: 37863 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Weg ist weg: Die Natur hat keinen Reset-Button

Brüssel (agrar-PR) - Vorstellung Dossier „Weg ist weg! Warum es keine Alternative zum Erhalt der Artenvielfalt gibt
In der Heinrich-Böll-Stiftung wurde heute die von Martin Häusling beauftragte neue Studie „Weg ist weg!“ öffentlich vorgestellt und mit Experten diskutiert. Inhalt der Studie ist der Verlust der Artenvielfalt als Folge menschlichen Handelns, vor allem in der Landwirtschaft. Anhand verschiedener zusammengetragen Quellen lieferten die Autoren Klaus-Henning Groth und Carsten Rocholl einen Überblick über die dramatische Situation. Sie machten deutlich, dass nicht nur der Klimawandel, sondern auch die Biodiversitätskrise von existenzieller Bedeutung ist und zusammenhängen. Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament und Mitglied des Umwelt- und Gesundheitsausschusses kommentiert:

"Das unwiederbringliche Verschwinden von Tier- und Pflanzenarten berührt die Menschen sehr, selbst wenn Kriegsereignisse oder wirtschaftliche Themen wie Inflation zuweilen im Vordergrund stehen. Es ist kein Meteoriteneinschlag, sondern wir Menschen sind dafür verantwortlich, dass in nie dagewesener Geschwindigkeit Arten für immer ausgelöscht werden und das komplexe Netz des Lebens mit seinen oft noch unbekannten Zusammenhängen zu zerreißen droht. Der Klimawandel und Artenverlust sind eine Zwillingskrise, die nur zusammen adressiert und gelöst werden kann, denn sie bedingen sich teilweise gegenseitig. Auch in der Biodiversität gibt es möglicherweise Kipppunkte, hinter die es kein Zurück gibt. Wir spielen mit dem Feuer, wenn wir das ignorieren und nicht auf die Wissenschaft hören, die seit Jahren Belege dafür liefert, wie stark wir die Natur aus dem Gleichgewicht bringen und zerstören.

Es ist vor allem die Art, wie wir unser Land bewirtschaften, die maßgeblich zu diesen drastischen Folgen führt. Damit kommt die Landwirtschaft ins Spiel, denn sie ist einer der Haupttreiber für diese Entwicklung. Dabei haben wir kein Wissensdefizit, sondern ein Umsetzungs- und Handlungsdefizit, wenn wir so wenig Erfolge darin haben, diese Entwicklung zu stoppen. Es sind mächtige gegenteilige meist kurzsichtige wirtschaftliche Interessen, die von starken Lobbyverbänden in der Politik durchgesetzt werden und diesen Aderlass in der Natur nach sich ziehen.

Wir brauchen kluge Ideen, die nicht nur die große Betroffenheit und den Wunsch der Menschen nach intakter Natur berücksichtigen, sondern die das auch in politisches Handeln umsetzen. Doch solange nur 0,2 Prozent des deutschen Fernsehprogramms zum Thema Biodiversität gesendet wird, ist noch viel Luft nach oben. Das Thema muss in den Köpfen und Herzen der Menschen ankommen. Und zwar nicht nur bei den Bürger*innen auf der Straße, sondern auch bei den politischen und wirtschaftlichen Entscheidern, damit sich etwas ändert.“

Link zum Dossier: https://www.martin-haeusling.eu/presse-medien/publikationen/3044-studie-weg-ist-weg-warum-es-keine-alternative-zum-erhalt-der-artenvielfalt-gibt.html
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