14.10.2009 | 00:00:00 | ID: 2996 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

„Handel missbraucht Marktmacht"

Bonn (agrar-PR) - Rheinische Milchbauern demonstrieren vor Aldi Zentralläger in Radevormwald und St. Augustin
Die erneuten drastischen Preissenkungen insbesondere für Käse durch die Discounter Aldi und Penny haben bei den rheinischen Milchbauern große Empörung und wütende Kritik her­vorgerufen.

Daher demonstrierten am vergangenen Dienstag insgesamt über 200 Milchbauern aus dem Oberbergischen Kreis und dem Rhein-Sieg-Kreis mit 130 Schleppern vor den Aldi Zentralläger in Radevormwald (Oberbergischer Kreis) und St. Augustin (Rhein-Sieg-Kreis). Mit Kuhglocke, Megafon und vielen Transparenten machten sie ihrem Ärger Luft und umfuh­ren mit ihren Schleppern die Aldi-Läger, so dass die anfahrenden LKWs es nicht ganz leicht hatten, ihr Ziel zu erreichen.

"Wer in der augenblicklich verzweifelten Situation unserer Milchbauern ohne Not erneut Ra­battschlachten los tritt, nimmt bewusst die Existenzvernichtung bäuerlicher Familienbetriebe in Kauf. Dies grenzt an menschenverachtenden Zynismus“, so die Botschaft der rheinischen Milchbauern. Sie erinnerten daran, dass dies bereits die zehnte Preissenkungswelle des Le­bensmitteleinzelhandels (LEH) in diesem Jahr gewesen sei. Die aktuellen Preissenkungen ständen im Widerspruch zu den Aufwärtstendenzen auf den Weltmilchmärkten. „Wer in die­ser Situation Preise senkt, missbraucht seine Marktmacht. Das kann nicht widerspruchslos hingenommen werden. Mit nachhaltigen Wirtschaftsbeziehungen hat das nichts zu tun“, betonten die Bauern und forderten mit allen Nachdruck, dass es bei den anstehenden Listungsgesprächen für weitere Milchprodukte endlich zu den mehr als gebotenen Preiserhöhungen komme.

Im Übrigen müsse auch das Kartellrecht fortentwickelt werden, um den zerstörerischen Preis­kampf im  Lebensmitteleinzelhandel stoppen zu können. "Die Marktdominanz des hoch kon­zentrierten Lebensmitteleinzelhandels bedarf dringend einer Überprüfung, um faire Marktbe­dingungen für Molkereien und Milcherzeuger sicherzustellen“. Gut gemeinte Appelle der Politik an den Lebensmitteleinzelhandel verpufften offensichtlich, da alle Bekenntnisse, fair mit den deutschen Milcherzeugern umzugehen, keinerlei Wirkung gezeigt hätten. „Das Ge­genteil ist der Fall", so die Landwirte.
Pressekontakt
Frau Simone Kühnreich
Telefon: 0228 / 52006-119
E-Mail: simone.kuehnreich@rlv.de
Pressemeldung Download: 
Rheinischer Landwirtschafts-Verband e.V.
Rheinischer Landwirtschafts-Verband e.V.
Rochusstraße 18
53123 Bonn
Deutschland
Telefon:  +49  0228  52006-119
Fax:  +49  0228  52006-560
E-Mail:  info@rlv.de
Web:  www.rlv.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.