Hannover (agrar-PR) - Das große Interesse niedersächsischer Landwirte am
einzelbetrieblichen Förderprogramm des Landes (AFP) erfordert aus Sicht
des Landvolkes Niedersachsen eine Überarbeitung der bisherigen
Modalitäten. Im Gespräch mit Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich
Ehlen hat Landvolkpräsident Werner Hilse jetzt einige
Verbesserungsvorschläge für die Antragsrunde 2011 unterbreitet, die im
Vorstand des Verbandes angesprochen wurden und auch bei Veranstaltungen
mit Landwirten immer wieder diskutiert werden.
Diskussionswürdig sind danach sowohl die Ober- und Untergrenzen der
Förderung, die derzeit bei 20.000 Euro beginnt und bei 1,5 Mio. Euro
ein Limit setzt. Hilse regte gegenüber Ehlen ein Anheben der
Einstiegsschwelle und ein geringeres Limit an. Mit Blick auf die
zunehmenden Schwankungen der Gewinne in den landwirtschaftlichen
Betrieben hält der Verband die Wirtschaftlichkeitsprüfung durch Vorlage
von drei Bilanzen aus fünf Jahren für angemessen. Wie das Ministerium
stuft auch das Landvolk eine Überprüfung des bisherigen Punktesystems
als erforderlich ein. Beispielsweise darf die Nachrüstung von Ställen
mit Melkrobotern nicht am neuen Rating scheitern. Die aktuell wegen
Überzeichnung der Fördersumme nicht zum Zuge gekommenen Milchviehhalter
sollten dabei über einen Bonuspunkt bei der nächsten Antragsrunde ihr
Punktsystem verbessern können, regt das Landvolk an. Zudem spricht sich
der Verband für eine Stärkung des Ackerbaus in der einzelbetrieblichen
Förderung aus. So sollten z.B. Kartoffellagerhallen mit Kisten als eine
Einheit gewertet und damit die förderfähige Investitionssumme nicht nur
auf die Halle bezogen werden. Diese Anregungen will das Landvolk
gemeinsam mit dem Ministerium, Landwirtschaftskammer, Baubetreuern und
Banken im agrarstrukturellen Arbeitskreis zu neuen Antragsformalitäten
ausformulieren.