Stuttgart (agrar-PR) - "Erwerbsobstbau und Obsthandel sind wichtige Stützen der Agrar- und
Ernährungswirtschaft Baden-Württembergs. Kaum eine Bewirtschaftungsform
prägt das Landschaftsbild stärker als der Obstbau mit seinen schönen
Apfel-, Birn- und Kirschbäumen", sagte die Staatssekretärin im
baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und
Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Samstag (17. April)
anlässlich der Einweihung des Obstgroßmarktes Spanagel in Eriskirch
(Bodenseekreis). Die Investition der Familie Spanagel trage wesentlich
dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit der Obsterzeuger am Bodensee
langfristig zu sichern und nachhaltig zu steigern. Das Projekt stelle
entscheidende Weichen für die Zukunft der heimischen Obstwirtschaft.
"Die gesamte Agrarwirtschaft und mit ihr der Obstsektor sind tief
greifenden Veränderungen unterworfen. Die Obsterzeuger sehen sich einer
Übermacht von immer größer werdenden Einzelhandelsketten gegenüber",
erklärte die Staatssekretärin. Darüber hinaus verschärfe sich im Rahmen
der Globalisierung auch auf der Anbieterseite der Wettbewerb zunehmend.
Mit Polen und China seien in den vergangenen Jahren zusätzliche Akteure
auf dem europäischen Obstmarkt angekommen. "Um auf einem solchen Markt
bestehen zu können, sind heimische Obsterzeuger auf moderne und
schlagkräftige Vermarktungsunternehmen angewiesen", betonte die
Staatssekretärin. Dabei käme den Bereichen Qualitätssicherung und
Rückverfolgung jeweils ein hoher Stellenwert zu. Das Land habe deshalb
das Projekt der Familie Spanagel mit drei Millionen Euro Förderung aus
Brüssel, Berlin und Stuttgart unterstützt. Dies auch vor dem
Hintergrund, dass Baden-Württemberg seine Rolle als führendes
Obstbauland Deutschlands weiterentwickeln werde.
Schulfruchtprogramm Baden-Württemberg
"Vor rund acht Wochen hat Baden-Württemberg das Schulfruchtprogramm
gestartet. Die Zwischenbilanz kann sich sehen lassen", betonte die
Staatssekretärin. Derzeit seien 30 Obst- und Gemüsehändler und Firmen
als Schulfruchtlieferanten zugelassen. An dem Programm nehmen derzeit
rund 80 Schulen und 35 Kindertageseinrichtung mit insgesamt rund 25.000
Kindern teil. Die Tendenz sei insgesamt steigend. Die Landesregierung
habe sich zu der Teilnahme an dem Programm entschlossen um bei der
jungen Generation den Verzehr von Obst und Gemüse zu steigern und damit
einer Fehlernährung entgegen zu steuern.
Der Erfolg des Schulfruchtprogramms ruhe auf zahlreichen Schultern.
"Das Programm steht und fällt mit der Beteiligung und dem Engagement der
Schulen, der Schulträger, der heimischen Obst- und Gemüsewirtschaft,
des Fruchthandels sowie privater Initiativen und Geldgeber", erklärte
Friedlinde Gurr-Hirsch. Die Teilnahme am Schulfruchtprogramm biete gute
Chance auch für die heimische Obstwirtschaft.