Erfurt (agrar-PR) -
Erneut weniger Sommergerste, die hauptsächlich als Braugerste angebaut wird, auf Thüringer Feldern Nach den ersten Ergebnissen, die auf der Grundlage der Meldungen der
Ernte- und Betriebsberichterstatter berechnet wurden, bestellten die
Thüringer Landwirte zur Ernte 2010 insgesamt 375 000 Hektar mit
Getreide (ohne Körnermais und CCM). Die Anbaufläche liegt damit um
6 100 Hektar bzw. 1,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilte, erreicht die
anbaustärkste Getreideart - der Winterweizen – mit einer weiteren
Flächenzunahme gegenüber dem Vorjahr um 3 800 Hektar bzw. 1,7 Prozent
auf 229 000 Hektar die größte Anbaufläche seit Beginn der Durchführung
der Ernte- und Betriebsberichterstattung in Thüringen im Jahr 1992.
Bedeutend mehr Ackerland wurde auch mit Sommerweizen und
Hartweizen bestellt. Die Anbaufläche vergrößerte sich gegenüber 2009 um
das 1,8fache auf 11 400 Hektar in diesem Jahr.
Der Anbau von Wintergerste wurde um 6 200 Hektar bzw. 8,4 Prozent auf 68 100 Hektar in diesem Jahr zurückgenommen.
Die Anbaufläche von Sommergerste wurde um 13,5 Prozent eingeschränkt und ist damit nach dem Flächenrückgang im vergangenen Jahr
(- 21,7 Prozent)
das zweite Jahr in Folge rückläufig. Hauptursachen für diese
Entwicklung sind im Wesentlichen die niedrigen Preise, die für
Braugerste in den letzten Jahren erzielt wurden sowie die risikoärmeren
Anbaualternativen im Energiepflanzensektor.
Sommergerste, die hauptsächlich als Braugerste angebaut wird, steht in diesem Jahr auf 34 100 Hektar (2009: 39 400 Hektar; 2008: 50 300 Hektar). Das ist die kleinste Anbaufläche seit 1992. Sie erreicht aktuell noch knapp vier Zehntel (38,2 Prozent) des Anbaus von 1992.
Mit einer Anbaufläche von 11 700 Hektar liegt auch der Roggen- und
Wintermenggetreideanbau gleichfalls erheblich unter dem Vorjahresniveau
(- 18,0 Prozent).
Der Anbau von Triticale, einer Kreuzung zwischen Winterweizen und
Roggen, erfolgte auf 15 200 Hektar und verfehlt das Vorjahresniveau
leicht (- 1,4 Prozent).
Mit 5 200 Hektar Hafer geht der Anbau um knapp 500 Hektar (- 8,1 Prozent) zurück. Wie auch bei Sommergerste wurde noch in keinem Jahr zuvor weniger Hafer angebaut.
Winterraps steht nach den ersten vorläufigen Ergebnissen auf
120 400 Hektar. Nach einer zwischenzeitlichen Anbaurücknahme in den
Jahren 2008 und 2009 (Veränderung gegenüber dem jeweiligen Vorjahr: - 4,6 Prozent; - 0,3 Prozent)
ist mit einer Flächenzunahme um 1,2 Prozent eine leichte Extensivierung
zu verzeichnen. Nach dem Spitzenwert aus dem Jahr 2007 (125 100 Hektar)
ist 2010 das Jahr mit der zweitgrößten Anbaufläche.
Der Anbau von Zuckerrüben liegt mit 7 900 Hektar um 11,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau (2009: 8 900 Hektar).
Kartoffeln werden nach derzeitiger Anbauplanung der Betriebe auf
2 200 Hektar gelegt. Das sind 100 Hektar bzw. 6,2 Prozent weniger als
im Jahr 2009.
Der Feldbestellung mit Grün- und Silomais wird durch die Erzeugung
von regenerativen Energien aus Biomasse weiter forciert. Die Fläche
wurde nach den ersten vorläufigen Ergebnissen um 1 700 Hektar (+ 3,6 Prozent) auf 49 900 Hektar erweitert.