Hannover (agrar-PR) - Das meiste Geld verdienten die deutschen Landwirte im vergangenen
Jahr auf dem Acker. Rund 43,3 Mrd. Euro erreichte der Produktionswert
der deutschen Landwirtschaft zu Erzeugerpreisen, teilt der
Landvolk-Pressedienst mit. Davon wurden 21,6 Mrd. Euro mit pflanzlichen
Erzeugnissen erzielt. Zusätzlich erzeugten die Bauern tierische Produkte
im Wert von 19,9 Mrd. Euro. Weitere 1,8 Mrd. Euro wurden mit
Dienstleistungen eingenommen. Gegenüber dem Jahr zuvor sank der
Produktionswert 2009 im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise
allerdings um rund 3,5 Mrd. Euro oder 7,48 Prozent. Besonders stark
ging dabei der Produktionswert bei den tierischen Erzeugnissen zurück,
und zwar um rund 10,7 Prozent. Doch auch der Produktionswert für
pflanzliche Produkte erreichte das Vorjahresniveau von 22,6 Mrd. Euro
nicht, er ging um schätzungsweise 4,4 Prozent zurück.
Bei den pflanzlichen Produkten war 2009 Getreide nach Futterpflanzen
nur noch die zweitwichtigste Einnahmequelle der Landwirte. Obwohl die
Getreiderernte das Vorjahresergebnis übertraf, erlösten die Landwirte
mit ihren Getreideverkäufen ein Drittel weniger als in 2008, der
Produktionswert sank auf 5,2 Mrd. Euro. Umsatzeinbußen machten sich auch
bei anderen pflanzlichen Erzeugnissen bemerkbar. Besonders deutlich
sank beispielsweise der Produktionswert von Raps und Ölsaaten, der mit
1,6 Mrd. Euro das Vorjahresergebnis um knapp 18 Prozent verfehlte.
Einzig die Zuckerrüben legten zu, und zwar um rund 0,5 Prozent auf 0,7
Mrd. Euro.
Mit Abstand den höchsten Produktionswert erzielten die Landwirte auch
2009 mit Milch. Auf diese entfielen allein 7,1 Mrd. Euro, obwohl die
Erzeugerpreise um mehr als ein Viertel einbrachen. Preisrückgänge
führten im Jahresdurchschnitt auch bei Rindern, Schweinen und Geflügel
zu deutlich spürbaren Einbußen. Dennoch zählten die Schweineproduktion
mit 6,3 Mrd. Euro sowie der Verkauf von Rindern und Kälbern mit einem
Produktionswert von 3,5 Mrd. Euro zu den wichtigsten Einnahmequellen der
Landwirte in der tierischen Produktion. In der Eiererzeugung machte
sich das Auslaufen der Käfighaltung bemerkbar. Dadurch verknappte sich
das inländische Angebot, so dass die Landwirte zumindest zeitweilig
höhere Eierpreise erzielen konnten und der Produktionswert gegenüber dem
Vorjahr leicht auf 0,5 Mrd. Euro stieg. Mittlerweile machen Experten in
der deutschen Tierhaltung jedoch sogar eine regelrechte wirtschaftliche
„Boom-Phase“ aus, auch wenn diese manchmal in – vielfach
ungerechtfertigter Kritik steht. Mittlerweile haben rund 2,5 Millionen
Deutsche einen Arbeitsplatz, der mit der Erzeugung und Verarbeitung von
Milch, Fleisch und Eiern in Zusammenhang steht.