Hannover (agrar-PR) - Das meiste Geld haben die Landwirte im vergangenen Jahr auf dem
Acker verdient. Schätzungsweise rund 21,6 Milliarden Euro erreichte der
Produktionswert zu Erzeugerpreisen aller pflanzlichen Erzeugnisse der
deutschen Landwirtschaft, zitiert der Landvolk-Pressedienst Angaben des
aktuellen Situationsberichtes. Daneben erzeugten die Bauern tierische
Produkte im Wert von 19,9 Milliarden Euro. Weitere 1,8 Milliarden Euro
wurden mit Dienstleistungen eingenommen. Insgesamt kamen so auf den
Höfen rund 43,3 Milliarden Euro an. Dies bedeutet gegenüber 2008, als
die Landwirte insgesamt einen Produktionswert von 46,8 Milliarden Euro
erwirtschafteten, allerdings einen Rückgang um rund 3,5 Milliarden Euro
oder 7,48 Prozent. Besonders stark ging dabei der Produktionswert bei
den tierischen Erzeugnissen zurück. 2008 erwirtschafteten die deutschen
Landwirte noch rund 22,3 Milliarden Euro im Stall, dieses Ergebnis
verfehlten sie in 2009 um schätzungsweise 10,72 Prozent. Doch auch der
Produktionswert für pflanzliche Produkte erreichte das Vorjahresniveau
von 22,6 Milliarden Euro nicht, sondern ging um schätzungsweise 4,42
Prozent zurück.
Bei den pflanzlichen Produkten war Getreide nur noch die
zweitwichtigste Einnahmequelle der Landwirte. Obwohl die Getreiderernte
das Vorjahresergebnis übertraf, konnten die Landwirte mit ihren
Getreideverkäufen nur ein Drittel weniger erzielen als in 2008, der
Produktionswert sank auf 5,2 Milliarden Euro. Weniger deutlich ging der
Produktionswert von Futterpflanzen auf 5,3 Milliarden Euro zurück, die
aber in der Regel im eigenen Betrieb verwendet und nicht verkauft
werden. Umsatzeinbußen mussten die Landwirte auch bei anderen
pflanzlichen Erzeugnissen wie Gartenbauerzeugnissen, Gemüse und Obst
verkraften. Besonders deutlich sank beispielsweise der Produktionswert
von Raps und Ölsaaten, der mit 1,6 Milliarden Euro das
Vorjahresergebnis um knapp 18 Prozent verfehlte. Einzig die Zuckerrüben
legten zu, und zwar um rund 0,5 Prozent auf 0,7 Milliarden Euro.
Mit Abstand den höchsten Produktionswert erzielten die Landwirte
auch im vergangenen Jahr mit Milch. Auf diese entfielen allein 7,1
Milliarden Euro, obwohl die Landwirte einen Rückgang der Erzeugerpreise
um schätzungsweise rund 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr verkraften
mussten. Preisrückgänge führten im Jahresdurchschnitt auch bei Rindern,
Schweinen und Geflügel zu deutlich spürbaren Einbußen. Dennoch zählten
die Schweineproduktion mit 6,3 Milliarden Euro sowie der Verkauf von
Rindern und Kälbern mit einem Produktionswert von 3,5 Milliarden Euro
zu den wichtigsten Einnahmequellen der Landwirte in der tierischen
Produktion. In der Eiererzeugung machte sich das Auslaufen der
Käfighaltung bemerkbar. Dadurch verknappte sich das inländische
Angebot, so dass die Landwirte zumindest zeitweilig höhere Eierpreise
erzielen konnten und der Produktionswert gegenüber dem Vorjahr leicht
auf 0,5 Milliarden Euro stieg.