Hannover (agrar-PR) - Leuchtendes Gelb soweit das Auge reicht – In diesem Jahr leuchtete
das typische „Rapsgelb“ sogar wieder von mehr Flächen als in 2008. Die
deutschen Rapserzeuger haben eine gute Ernte eingefahren. Mit rund 6,2
Mio. Tonnen (t) Raps könnten die Landwirte sogar ihre bisher beste
Rapsernte erzielt haben, berichtet der Landvolk-Pressedienst nach den
ersten amtlichen Ernteschätzungen. Damit würde die diesjährige
Rapsernte das Vorjahresergebnis um mehr als eine Mio. t beziehungsweise
rund 20 Prozent übertreffen. Fachleute führen diese zum einen auf die
größere Anbaufläche zurück: Die Landwirte hatten dem Raps zur
diesjährigen Ernte mit 1,46 Mio. Hektar rund 6,6 Prozent mehr Fläche
gewidmet als in 2008. In Niedersachsen wuchs die Ölfrucht auf 126.981
ha. Im vergangenen Jahr hatten die deutschen Landwirte dagegen den
Rapsanbau gegenüber 2007 auf 1,37 Mio. ha eingeschränkt. Daraufhin
hatten sie bereits zum dritten Mal in Folge das Ernteniveau des
jeweiligen Vorjahres verfehlt.
Zum anderen haben die Flächenerträge das bereits gute
Vorjahresergebnis noch einmal übertroffen. So schätzt die Union zur
Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) e.V. beispielsweise, dass
die Rapsernte mit durchschnittlich 4,2 t je Hektar (ha) sogar den
bisherigen Höchstertrag von 4,1 t/ha übertroffen hat, den die Landwirte
im Jahr 2004 erzielen konnten. Profitieren konnte der jetzt geerntete
Raps von den weitgehend günstigen Witterungsbedingungen in der elf
Monate dauernden Vegetationsperiode. So waren beispielsweise die
Temperaturen in der langen Winterzeit so niedrig, dass die ansonsten
gefürchtete Pilzerkrankung Phoma den Pflanzen keinen nennenswerten
Schaden zufügen konnte. Gleichzeitig waren die Pflanzen vielerorts
durch eine Schneedecke vor scharfen Frösten geschützt. Außerdem fielen
gerade rechtzeitig ab Blüte im Frühjahr die Niederschläge, die der Raps
für sein Wachstum benötigt.
Getrübt wird die Erntebilanz und dementsprechend die Stimmung der
Erzeuger derzeit jedoch durch die relativ niedrigen Preise.
Marktexperten gehen aber davon aus, dass die Preise nachfragebedingt
bald wieder steigen werden. Dies führen sie unter anderem auf weltweite
Einflüsse, wie die knappe Versorgungslage bei Soja, das durch Rapsöl
kompensiert werden kann, zurück. Zum anderen wird in vielen EU-Ländern
Biodiesel zunehmend dem konventionellen Diesel beigemischt, so dass die
Nachfrage nach den Grundstoffen steigt.