01.10.2009 | 00:00:00 | ID: 2852 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Die meisten Kartoffeln sind schon gerodet

Hannover (agrar-PR) - Erträge und Qualitäten gut, Preise unbefriedigend: So fällt nach Angaben des Landvolkes Niedersachsen die vorläufige Bilanz der diesjährigen Kartoffelernte aus. Ein großer Teil der Knollen ist bereits gerodet, in der Heide ist die Ernte fast abgeschlossen. Zurzeit gehen die Arbeiten witterungsbedingt aber nur noch zögernd voran. Die Kartoffeln zeichnen sich nach dem sonnigen Sommer nämlich durch überdurchschnittliche Stärkegehalte aus und sind dadurch besonders empfindlich für Beschädigungen. Die leichten Sandböden sind aber jetzt so ausgetrocknet, dass die Erde zu schnell durch die Siebe der Roder rieselt und den Knollen kein schützendes Polster mehr bietet. Die besseren Böden sind durch die Trockenheit so hart, dass die Rodeschare oft gar nicht in den Boden eindringen und die Kartoffeln beschädigen, zudem lassen sich die harten Kluten nicht absieben. Die Bauern warten jetzt auf Regen, damit die Böden wieder aufweichen. Die Niederschläge der vergangenen Tage reichen dafür aber noch nicht aus.

Wegen des höheren Anteils beschädigter Knollen haben die Bauern eine höhere Absortierung von nicht marktfähiger Ware, die auf mindestens 20 Prozent geschätzt wird. Dennoch werden genügend Kartoffeln für die Versorgung des Marktes zur Verfügung stehen. Die Erntemenge fiel nämlich nach offizieller Schätzung mit 11,37 Mio. Tonnen (t) um 2,2 Prozent größer aus als im vergangenen Jahr und liegt damit fast so hoch wie die Rekordernte im Jahr 2007. Die Erzeugerpreise stehen dadurch jedoch unter Druck, mit ungefähr zehn Euro je Dezitonne (dt) loser Ware wird das Vorjahresniveau von 12 Euro nicht erreicht. Die große Erntemenge ist sowohl auf eine leichte Steigerung der Anbaufläche als auch auf bessere Flächenerträge zurückzuführen. Von der um 250.000 t größeren Ernte entfallen allein 220.000 t auf Niedersachsen, das mit einer Gesamternte von 5,48 Mio. t Deutschlands Kartoffelland Nummer eins ist, in dem fast jede zweite deutsche Knolle wächst. 

Nach vorläufigen Berechnungen des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen ist die Anbaufläche für Kartoffeln in Niedersachsen gegenüber 2008 um 3,5 Prozent auf 117.705 Hektar (ha) gestiegen. Davon entfallen 27.614 ha auf Speisekartoffeln, das sind 10,9 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Auch die Frühkartoffelfläche schrumpfte um 2,4 Prozent auf 3.610 ha, während die Fläche für Industriekartoffeln um 9,5 Prozent auf 86.480 ha stieg. Der Ertrag pro ha stieg leicht von 462,3 dt auf 465,5 dt.
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Frau Sonja Markgraf
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