Bonn (agrar-PR) -
Rheinische Rübenanbauer fuhren Rekordernte ein Erst vor wenigen Tagen ist die Rübenkampagne
2009 zu Ende gegangen. Die an die drei rheinischen Zuckerfabriken
Appeldorn, Euskirchen und Jülich gelieferten Rübenmengen überraschten
nicht nur die Verarbeiter, sondern auch die Landwirte. Wie der
Geschäftsführer des Rheinischen Rübenbauer-Verbandes (RRV), Dr. Peter
Kasten, in einem Interview mit der in Bonn erscheinenden
Landwirtschaftlichen Zeitschrift Rheinland erklärte, war das Rübenjahr
2009 ein Rekordjahr.
Die rheinischen Rübenanbauer hätten Erträge
erzielt, die vor einigen Jahren unerreichbar erschienen. So wurden
nach seinen den Angaben durchschnittlich 71,4 t/ha mit einem
Zuckergehalt von 18,12 % geerntet. Das ergäbe einen Zuckerertrag von
rund 13 t pro ha. Die Spitzenerträge hätten teilweise sogar über der
magischen Grenze von über 100 t /ha und somit schon über dem erklärten
Ziel von 15 t Zucker/ha gelegen. Ausschlaggebend für das gute Ergebnis
sei die Witterung in 2009 gewesen, hob Dr. Kasten weiter hervor. Die
Aussaat- und Wachstumsbedingungen wären Ende März und Anfang April
optimal gewesen, eine sehr gute Jugendentwicklung und ein schneller
Reihenschluss die Folge. „Hinzu kam eine ausgewogene
Niederschlagsverteilung bis Mitte August. Auch der Witterungsverlauf
bis in den November hinein bot überwiegend sehr günstige
Wachstumsvoraussetzungen“, so Dr. Kasten. Die vielen wüchsigen Tage im
Herbst hätten zu sehr guter Qualität beigetragen. Darüber hinaus seien
in diesem Jahr die Rüben weitestgehend von Blattkrankheiten verschont
geblieben. Auch der außergewöhnlich strenge Winter hätte den zum Ende
der Kampagne am Feldrand gelagerten Rüben nur wenig anhaben können.
Dr. Kasten dazu: „Unsere Maßnahme in den Jahren 2008 und 2009 insgesamt
1 Mio. m² Rübenvlies auszugeben, mit dem insgesamt 400 000 bis 450 000
t Rüben abgedeckt werden können, hat sich bewährt. Und unserem Aufruf
die Rübenmieten rechtzeitig abzudecken, sind nahezu alle Landwirte
nachgekommen.“ Ohne Vlies und ohne die hohe Schlagkraft bei der
Abdeckung wäre es nach seiner Auffassung zu hohen Qualitätseinbußen
gekommen. So aber sei die Qualität der Rüben unter dem Vlies quasi
eingefroren worden, bei der Verarbeitung seien keine Probleme
entstanden. Schlimm wäre es für die Rüben gewesen, wenn sie wieder
aufgetaut und einem ständigen Temperaturwechsel ausgesetzt worden
wären.Bei aller Zufriedenheit mit den sehr guten Erträgen sähen die
rheinischen Rübenbauern nach den Worten von Dr. Kasten die Rekordernte
auch mit einer kleinen "Träne im Auge". Wenn überschüssiger Zucker
nicht vollständig vermarktet werden könne - die Exportmöglichkeiten für
Zucker aus der EU auf den Weltmarkt seien begrenzt -, müssten die
verbleibenden Mengen auf das nächste Anbaujahr vortragen und die
Zuckerrübenanbaufläche im Erntejahr 2010 angemessen eingeschränkt
werden.