29.10.2009 | 00:00:00 | ID: 3360 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Eine hervorragende Apfelernte neigt sich dem Ende

Hannover (agrar-PR) - Ein wunderschöner Sommer hat den Obstbauern im Alten Land eine außergewöhnlich große Apfelernte beschert. Allein an der Niederelbe, Deutschlands größtem Anbaugebiet, werden in diesem Jahr etwa 315.000 Tonnen (t) der beliebten Früchte geerntet, schätzt Hans-Herbert zum Felde, erster Vorsitzender der Erzeuger-Organisation der Elbe-Obst Vertriebsgesellschaft. Das sind sieben Prozent mehr als 2008. Über die Elbe-Obst werden etwa 200.000 t vermarktet. 70 Prozent davon werden als Speiseäpfel vermarktet, der Rest als Industrieware, teilweise geschält oder gemust. Nach Angaben des Landvolk-Pressedienstes macht aber nicht nur die Menge die diesjährige Apfelernte zu einer ganz besonderen, auch Größe und Geschmack der Früchte überzeugen. Die vielen Sonnenstunden während des Reifeprozesses sorgten für ein ausgeglichenes Zucker-Säure-Verhältnis. Die Apfelernte wird Anfang November beendet sein, durch den frühen Beginn hat sie aber insgesamt länger gedauert.

„Derart hohe Erträge bringen allerdings auch Probleme mit sich“, erklärte zum Felde. „Knapp werdende Lagermöglichkeiten und Engpässe bei Lager- und Transportkisten bereiteten so manchem Obstbauern Sorgen!“ Viele mussten deshalb mehr Ware als üblich schon während der Ernte verkaufen, um Platz zu schaffen. Die Folge ist ein Überangebot am Markt, ein Verdrängungswettbewerb und ein daraus resultierender Preisverfall. Legeware der Handelsklasse I wird am europäischen Markt derzeit für 25 bis 30 Euro je 100 Kilo gehandelt. Ein Ausweichen auf die Vermarktung als Mostäpfel könnte den Markt zwischenzeitliche entlasten, kommt für die Obstbauern wegen der ebenfalls sehr niedrigen Preise von drei bis 3,50 Euro je 100 Kilo nicht in Frage. Auch die europaweit mit 10,7 Mio. t um sieben Prozent geringere Ernte als im Vorjahr bringt keine Entlastung für den deutschen Markt, die Erträge 2008 waren mit 11,5 Mio. t einfach ungewöhnlich hoch. Durch die Rekordernte aus dem vergangenen Jahr sind auch noch alterntige Äpfel auf dem europäischen Markt, die zusätzlich den Preis drücken. Bundesweit lag die Ernte knapp unter dem Vorjahr, mit gut einer Mio. t jedoch über dem langjährigen Durchschnitt. Neben dem 315.000 t von der Niederelbe sind die größten deutschen Apfelproduzenten die Bodenseeregion mit in diesem Jahr voraussichtlich 230.000, Sachsen mit 95.000 t und das Rheinland mit 55.000 t.
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Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
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