München (agrar-PR) - Wenn es in nächster Zeit trocken bleibt, können die bayerischen Bauern
heuer eine leicht überdurchschnittliche Ernte einfahren. Das hat
Landwirtschaftsminister Helmut Brunner auf der diesjährigen
Erntepressefahrt im Landkreis Dachau deutlich gemacht. „Die Kulturen
präsentieren sich trotz des Regens der vergangenen Wochen in einem
guten Zustand“, sagte der Minister. Zum Dreschen sei jetzt aber
dringend trockenes Erntewetter nötig. Ansonsten müsse mit Verlusten bei
Qualität und Ertrag gerechnet werden. Örtlich haben laut Brunner die
regenreiche Witterung sowie lokale Unwetter ohnehin bereits zu
Ernteausfällen auf Feldern und in Hopfenanlagen geführt.
Die
Ernte der Wintergerste hat nach Angaben des Ministers zwar turnusgemäß
Anfang Juli begonnen, wegen des unbeständigen Wetters sind jedoch erst
50 bis 60 Prozent eingefahren. Auch Winterraps wird schon vereinzelt
geerntet. Bei anhaltend gutem Wetter sind alle anderen Getreidearten
wie Sommergerste, Roggen, Triticale und Weizen ebenfalls bald
erntereif. Hervorragend haben sich bisher die Zuckerrüben entwickelt,
so dass sehr gute Erträge erwartet werden. Mais präsentiert sich – von
Ernteausfällen durch lokale Unwetter abgesehen – gut. Bei Kartoffeln
sind die Ertragserwartungen ebenfalls gut. Allerdings sind hier nach
Angaben des Ministers gezielte Pflanzenschutzmaßnahmen notwendig, um
die Bestände weiterhin gesund zu erhalten. Bei Grünland hat die
Witterung gleichfalls für einen sehr guten Aufwuchs gesorgt, Probleme
bereitet jedoch das feuchte, unbeständige Wetter insbesondere bei der
Heuwerbung. Hier müssen größere Qualitätsverluste in Kauf genommen
werden.
Die Getreidefläche ohne Körnermais in Bayern hat heuer
nach dem starken Anstieg im vergangenen Jahr erneut um 8 430 Hektar
(plus 0,8 Prozent) auf 1 120 957 Hektar zugenommen. Eine deutliche
Ausweitung gab es beim Anbau von Winterweizen, der wichtigsten
Brotgetreideart: Die Anbaufläche ist um 22 337 Hektar (plus 4,26
Prozent) auf 540 734 Hektar gewachsen. Stark abgenommen hat dagegen der
Anbau von Sommergetreide: um 20 427 Hektar (minus 10,7 Prozent) auf 171
188 Hektar. Besonders betroffen war die stark witterungsabhängige
Sommergerste, die mit einem Rückgang von 22 947 Hektar (minus 15,5
Prozent) auf ein historisches Tief von 125 518 Hektar abgefallen ist.
Silomais hat um 16 715 Hektar (plus 4,9 Prozent) auf 357 218 Hektar
zugelegt, die Fläche von Körnermais und Corn-Cob-Mix wurde dagegen um
knapp 20 000 Hektar (minus 16 Prozent) auf 113 372 Hektar reduziert.