Schwerin (agrar-PR) - Erste Schätzungen der diesjährigen Getreide- und Rapsernte
liegen jetzt im Statistischen Amt vor. Im Landesmittel fallen die
Ertragserwartungen der Landwirte zu Beginn der Ernte sowohl bei
Getreide als auch bei Raps durchschnittlich aus. Auffällig sind
beträchtliche territoriale Unterschiede: Teils erheblichen
Ertragseinbußen wegen der Trockenheit im April stehen durchaus hohe
Erträge auf besseren Standorten gegenüber.
Die
Trockenschäden aus dem Niederschlagsdefizit im Frühjahr konnten vor
allem auf leichten Böden bis zum Beginn der Ernte nicht mehr
ausgeglichen werden, sodass bei ansonsten recht günstigen
Voraussetzungen für die Ertragsbildung die diesjährige Getreideernte
eher durchschnittlich ausfällt.
Für
Winterweizen,
von rund 320 000 Hektar zu ernten, wird ein Ertrag von 73 Dezitonnen
pro Hektar erwartet. 2008 brachte einen Spitzenwert von 80,3
Dezitonnen, im mehrjährigen Mittel waren es 72,4 Dezitonnen pro Hektar.
Von den 89 000 Hektar
Roggen
rechnen die Landwirte mit durchschnittlich knapp 50 Dezitonnen pro
Hektar. Das entspricht sowohl der Hektarleistung des Vorjahres (49,5
Dezitonnen), als auch dem Mittelwert der vergangenen sechs Jahre (49,0
Dezitonnen).
Wintergerste, auf 136 000 Hektar zu
dreschen, wird voraussichtlich 66 Dezitonnen pro Hektar bringen, 2008
waren es 72,1 Dezitonnen, im Schnitt der letzten Jahre 65,5 Dezitonnen
pro Hektar.
Bei
Triticale (17 000 Hektar im
Anbau) gehen die ersten Schätzungen von 55 Dezitonnen pro Hektar aus;
die vorjährige Ernte lag bei 57,4 Dezitonnen, der mehrjährige
Durchschnitt 55,3 Dezitonnen pro Hektar.
Für
Sommergerste
(6 000 Hektar) wird ein Ertrag von 48 Dezitonnen pro Hektar geschätzt.
2008 wurden 37,1 Dezitonnen und im bisherigen Durchschnitt 45,7
Dezitonnen pro Hektar geerntet.
Der niedrigste Ertrag von allen Getreidearten wird für
Hafer (knapp 7 000 Hektar) mit 41 Dezitonnen, Vorjahr 31,3 Dezitonnen, mehrjähriges Mittel 42,0 Dezitonnen pro Hektar, erwartet.
Erste Berechnungen für die
gesamte Getreideernte
(Anbaufläche: 578 000 Hektar) ergeben eine durchschnittliche
Ertragsleistung von 66 Dezitonnen pro Hektar, die fast genau dem
Mittelwert der vergangenen sechs Jahre (66,2 Dezitonnen pro Hektar)
entspricht. 2008 waren es 71,5 Dezitonnen pro Hektar.
Für
Winterraps,
der von fast 240 000 Hektar zu bergen ist, wird ein Ertrag von 37
Dezitonnen pro Hektar geschätzt. Im vergangenen Jahr brachte der
Winterraps 39,8 Dezitonnen und im mehrjährigen Durchschnitt 38,3
Dezitonnen pro Hektar.
Inwieweit die ersten Ernteschätzungen
tatsächlich dem endgültigen Ertrag entsprechen, hängt vor allem vom
Witterungsverlauf in den kommenden Wochen ab.