28.09.2022 | 16:09:00 | ID: 34200 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Exporteure fordern jetzt verstärkte Initiativen zu Marktöffnungen

Berlin (agrar-PR) - Erschließung neuer Exportmärkte ist für die Agrar- und Ernährungsbranche unerlässlich
Die aktuelle Marktsituation ist für die der GEFA angeschlossenen Exporteure sehr kritisch, für einige existenzbedrohend. Umso bedauerlicher ist es, dass die Hausspitze des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) keine erkennbaren Initiativen zu Intensivierungen von Marktzugangsverfahren zu unternehmen scheint. Die Bekenntnisse der Bundesregierung laut Koalitionsvertrag zum internationalen Freihandel und zu einem nachhaltigen Agrarexport erscheinen der GEFA wie Lippenbekenntnisse.

„Das BMEL scheint die Exportförderung trotz anderer Verlautbarungen drastisch zu reduzieren. Unternehmerreisen werden in 2023 um fast 40 % auf nur noch 15 gekürzt, die Erarbeitung von Marktstudien vermutlich ganz eingestellt sowie personelle Verantwortlichkeiten und Ressourcen gekürzt“, sagt Hartmut Kretschmer, Sprecher der GEFA und Manager Food Service Europe, DMK Deutsches Milchkontor GmbH, anlässlich des Parlamentarischen Abends der GEFA am 27.09.2022.
Gerade die aktuell sehr schwierige Marktsituation erfordere die zügige Erschließung und Diversifizierung neuer Exportmärkte.

„Die personelle Ausstattung der Bearbeitung von Marktöffnungsverfahren erscheint im BMEL sowie in angeschlossenen Instituten zu gering, so dass die Branche langwierige Verfahren konstatiert. Marktzugänge sind in zahlreichen tierischen, pflanzlichen und technischen Produktbereichen in erheblichem Umfang blockiert. Dabei brauchen wir jetzt die politische Unterstützung des BMEL“ ergänzt Jan-Bernd Stärk, stellvertretender Sprecher der GEFA und Leiter Export EU-Ost / Drittland, Westfleisch SCE mbH.

Deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft prägt Nachhaltigkeitsstandards
Unsere Unternehmen sind auf dem Weg zu nachhaltigerer Produktion und produzieren im weltweiten Vergleich bereits sehr klima- und ressourcenschonend, sie fühlen sich den Klimazielen verpflichtet. Im Süßwarensektor z.B. gibt es seit langem freiwillige Brancheninitiativen (Nachhaltigkeitsverpflichtungen) für nachhaltigen Kakao (Jahresbedarf: 300.000 t) sowie für nachhaltiges Palmöl. Aktuell sind bereits 79,2 % der Schokoladewaren (Basis: Verkauf in Deutschland) aus nachhaltig zertifizierter Ware, beim Palmöl sind das bereits 90 %.

Viele Unternehmen gehen freiwillig weit darüber hinaus. Nur so können sie im nationalen und internationalen Wettbewerb, also im Export, bestehen. Nachhaltig bedeutet dabei nicht allein Bio. Nachhaltig ist vor allem die ressourcenschonende Produktion, die Einhaltung hoher sozialer Standards, die Vermeidung von Verlusten in der Prozesskette bis hin zur vollständigen Verwertung der Produkte.

Neue Technologien in Züchtung und Produktion, Innovationen, die stärkere Nutzung der Digitalisierung müssen zügig gefördert werden, um den hiesigen Unternehmen die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Produktion zu bieten und eine mögliche Abwanderung in andere, weniger nachhaltige und effiziente Regionen zu verhindern.
Um diese gewollte Nachhaltigkeit auf internationalen Märkten umzusetzen, brauchen wir eine angemessene Förderung unserer Exporte.

Die Forderungen der Mitglieder der GEFA sind daher:
• Marktöffnungsverfahren und Initiativen zum freien Marktzugang müssen Priorität im politischen Handeln des BMEL bekommen.
• Die Verstärkung der Anstrengungen zur Weiterentwicklung des gesamten Welthandels hin zu nachhaltigen Produktionsverfahren statt zu nationalen Einzellösungen ist dringend erforderlich.
• Die Instrumente der Exportförderung müssen im Sinne der Standortsicherung für unsere Betriebe und Arbeitskräfte beibehalten werden.

Die GEFA bildet die umfassende Kommunikationsplattform zwischen Politik und Wirtschaft. Sie versteht sich als zentrale Anlaufstelle für alle Wirtschaftsbeteiligten, die sich für Lebensmittel, Getränke, landwirtschaftliche Rohwaren oder Produkte aus dem Vorleistungsbereich wie Saatgut, Zuchttiere und Landtechnik aus Deutschland interessieren. Zu den Aufgaben der GEFA zählt u.a. die weltweite Kontaktvermittlung für die beteiligten Unternehmen.

Kontakt:
German Export Association for Food and Agriproducts GEFA e.V.
Gertraudenstraße 20
10178 Berlin
Holger Hübner
Telefon: +49 30 4000477 11
Telefax: +40 30 4000477 29
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