Hannover (agrar-PR) - Nach dem strengen Winter ist die Ackerkrume offenbar besser mit
pflanzenverfüg-baren Stickstoff versorgt als sonst: Der Dauerfrost hat
den Stickstoff festgehalten. Das ha-ben nach Angaben des Landvolks
Niedersachsen erste Bodenuntersuchungen ergeben. Vor Beginn des
Wachstums lassen die Bauern ihre Böden auf mineralisierten und damit
verfüg-baren Stickstoff überprüfen, um danach die Düngergabe im
Frühjahr zu bemessen. Anhal-tender Frost hatte die Beprobung der Böden
lange hinausgezögert, doch auch die ersten Düngungsmaßnahmen konnten
wegen der schneebedeckten Böden erst später als sonst er-folgen. Zwei
Monate Dauerfrost und eine fast durchgängige Schneedecke haben dafür
ge-sorgt, dass es bisher kaum durch Niederschläge zu einer Verlagerung
des Stickstoffs in tie-fere Bodenschichten gekommen ist. In Jahren mit
reichlichen Regenfällen während der ve-getationslosen Zeit wird der
Stickstoff zum Teil aus dem Oberboden ausgewaschen und in den
Unterboden transportiert, wo er von den jungen Pflanzenwurzeln noch
nicht erreicht werden kann. Besonders anfällig für die Verlagerung sind
die leichten Sandböden. Diese Auswaschung war durch Dauerfrost und
geringere Niederschläge in diesem Frühjahr deut-lich reduziert, so dass
die Bauern den Düngeraufwand leicht reduzieren können. Allerdings wurde
auch eine große Schwankungsbreite der Stickstoffgehalte im Oberboden
beobachtet. Dabei spielen unter Anderem Bodenart, Vorfrucht und
organische Düngung eine wichtige Rolle. (LPD 11/2010)