21.08.2009 | 00:00:00 | ID: 1772 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Getreideernte in Bayern geringfügig über Vorjahr

München (agrar-PR) - Mehr Futter-, aber weniger Brotgetreide geerntet
2009 wird es in Bayern eine Getreideernte (ohne Körnermais) von voraussichtlich 7,1 Millionen Tonnen geben. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung weiter mitteilt, sind das 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die durchschnittliche Erntemenge der vorangegangenen sechs Jahre wird um rund 7 Prozent übertroffen.
Als Durchschnittsertrag werden 63,3 Dezitonnen je Hektar erwartet. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 0,7 Prozent, gegenüber dem langjährigen Durchschnitt ein Plus von
4,3 Prozent. Bei Brotgetreide (Weizen, Roggen) hingegen liegt der Ertrag um 5,7 Prozent unter dem Wert des Vorjahres und 2,3 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt.
- Die Getreideanbaufläche erhöhte sich binnen Jahresfrist geringfügig um knapp 1 Prozent, wobei die Anbaufläche des ertragreicheren Wintergetreides weiter zugenommen und die des Sommergetreides, insbesondere der Sommergerste, deutlich abgenommen hat.

 
Die von den bayerischen Landwirten bewirtschaftete Getreidefläche (ohne Körnermais) erhöhte sich nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung 2009 gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent bzw. 8 400 Hektar (ha) auf 1,121 Millionen ha. Die Flächenausdehnung entfiel hauptsächlich auf das ertragreichere Wintergetreide. Dessen Anbaufläche stieg binnen Jahresfrist um weitere 28 900 ha bzw.
3,1 Prozent auf 949 800 ha, was im Wesentlichen auf der Flächenausweitung bei Winterweizen um
22 100 ha (4,3 Prozent) beruht. Dagegen verminderte sich die Sommergetreidefläche um 20 400 ha bzw
10,7 Prozent auf 171 200 ha. Ausschlaggebend hierfür war der starke Rückgang der überwiegend als Braugerste verwendeten Sommergerste um fast 23 000 ha bzw. 15,5 Prozent auf den bisherigen Tiefststand
von 125 500 ha.
Die Aussaat des Wintergetreides im Herbst 2008 konnte rechtzeitig erfolgen. Auf den kalten und bis Ende März schneereichen Winter, folgte ein sehr warmer und vor allem im Süden viel zu trockener April, in dem der Wachstumsrückstand bei der Entwicklung des Wintergetreides, der in manchen höheren Lagen bis zu vier Wochen betrug, sehr schnell aufgeholt werden konnte. Der erneute Witterungswechsel im Mai brachte viele Regen- und Gewittertage. Regional kam es zu kräftigem Platzregen, Hagel und Sturmböen, wodurch auf manchen Feldern die Ernte zerstört wurde. Auch im Hochsommermonat Juli war das Wetter sehr wechselhaft. Es war geprägt durch eine permanente Folge von schwül-warmen Tagen und anschließender deutlicher Abkühlung durch Schauer und Gewitter. Folglich mussten die Erntearbeiten insbesondere im Süden immer wieder verschoben oder unterbrochen werden. Erst Ende Juli verbesserten sich die Erntebedingungen. Sowohl beim Ertrag als auch bei der Qualität der Ernte wird es regionale Unterschiede geben, wobei der Süden Bayerns höhere Erträge aufweist als der Norden, der Abstand sich aber verringert hat.
Bis auf wenige Ausnahmen in den Spätdruschgebieten ist die Getreideernte in Bayern abgeschlossen.
Nach den bisher ausgewerteten Ertragsmessungen im Rahmen der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ in Verbindung mit den Ertragsschätzungen der amtlichen Berichterstatter wird beim Getreide (ohne Körnermais) mit einem Durchschnittsertrag von 63,3 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) gerechnet. Dies sind 0,7 Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr (62,9 dt/ha). Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt der Jahre 2003 bis 2008 (60,7 dt/ha) bedeutet dies ein Plus von 4,3 Prozent. Einer Zunahme bei Futtergetreide um 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr bzw. 10,5 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel stand hierbei - bedingt durch den Rückgang bei Weizen - eine Abnahme bei Brotgetreide um 5,7 bzw.
2,3 Prozent gegenüber. Insgesamt wird es bei etwas höherer Anbaufläche in diesem Jahr voraussichtlich zu einer Getreideernte von
7,1 Millionen Tonnen kommen, 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr (7,0 Millionen Tonnen) und etwa 7 Prozent mehr als im Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre (6,6 Millionen Tonnen).
Nachfolgend sind die voraussichtlichen Erntemengen und durchschnittlichen Hektarerträge für Bayern im Jahr 2009 und im Durchschnitt der Jahre 2003 bis 2008 nach Getreidearten dargestellt:




Getreidearten                      Erntemengen                                   Durchschnittliche Hektarerträge
(ohne                           2009          Durchschnitt der                   2009          Durchschnitt der
(Körnermais)                                          Jahre                                               Jahre
                                                       2003 bis 2008                                  2003 bis 2008


                                        1 000 Tonnen                                    Dezitonnen je Hektar (dt/ha)

Weizen zusammen        3 751,2            3 440,6                          68,6           70,9

Wintergerste                 1 807,7            1 622,2                          62,5           56,7

Sommergerste                 621,3               739,8                          49,5           45,7

Hafer                               163,2               200,0                          46,7           45,1

Triticale                           452,4               400,0                          62,0           57,9

Roggen                           272,9               192,2                          59,8           52,3

Sonstige                           30,3                 35,6                               x               x


     Insgesamt             7 099,0              6 630,6                        63,3           60,7


Auftretende Differenzen in den Summen sind auf das Runden der Einzelpositionen zurückzuführen.

Ausführliche und endgültige Ergebnisse zu diesem Thema enthält der voraussichtlich Ende 2009 erscheinende Statistische Bericht „Ernte der Feldfrüchte und des Grünlandes in Bayern 2009 - Stichprobenerhebung“ (Best.-Nr C 21023, Preis 4,20 €). Er kann im Webshop (www.statistik.bayern.de/webshop) oder im Vertrieb des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung erworben oder dort per Fax 089 2119-457 oder E-Mail: vertrieb@statistik.bayern.de bestellt werden. Der Bericht ist im Webshop auch kostenlos als Datei erhältlich.
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