29.08.2012 | 18:15:00 | ID: 13483 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Getreideernte mit 28,7 Millionen Dezitonnen wie Vorjahr

Stuttgart (agrar-PR) - 2012 weitgehend problemlose Ernte in Baden-Württemberg bei stabilem Hochsommerwetter
Während auch in den baden-württembergischen Spätdruschgebieten die Getreideernte kurz vor dem Abschluss steht, legt das Statistische Landesamt eine erste Erntebilanz auf der Grundlage exakter Ertragsmessungen vor.

Nach vorläufigen Ergebnissen der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung beziffert sich die diesjährige Getreideernte (ohne Körnermais) auf insgesamt 28,7 Millionen dt (Dezitonnen; 1 dt = 100 kg = 0,1 Tonnen).

Damit wird das langjährige Mittel 2006/11 (30,4 Mill. dt) um 5,7 Prozent verfehlt, das Vorjahresergebnis von 28,6 Mill. dt aber leicht übertroffen.

Nachdem noch nicht alle vorgesehenen Probeschnitte und Volldrusche ausgewertet werden konnten, sind die Ergebnisse noch mit Unsicherheiten behaftet und Veränderungen möglich.

Hinter der Erntemenge steht mit 446.200 Hektar (ha) eine gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig reduzierte Getreideanbaufläche (ohne Körnermais).

Allerdings haben die harten Fröste am Ende des vergangenen Winters deutliche Spuren hinsichtlich des Anbaus auf dem Ackerland hinterlassen. So wurde die Anbaufläche von Winterweizen gegenüber dem Vorjahr um rund 30.000 ha (-12,7 Prozent) reduziert.

Einen prozentual gesehen noch stärkeren Einbruch erlebte die Wintergerste, deren Anbaufläche mit 74.000 ha um über ein Fünftel unter der des Vorjahres lag. Merkliche Einbußen sind zudem beim Winterraps (59.300 ha; -8,1 Prozent) zu verzeichnen.

Auf die durch Auswinterung frei gewordenen Flächen haben die Landwirte im Land sogenannte Sommerungen ausgebracht. Hauptnutznießer war die Sommergerste (92.600 ha; +43,1 Prozent), die beinahe wieder an frühere Glanzzeiten anknüpfen konnte.

Auch der in einem Normaljahr ein Schattendasein führende Sommerweizen profitierte deutlich von den Witterungsverhältnissen (+52,7 Prozent auf 13.400 ha), während der Hafer mit 23.200 ha zumindest keine weiteren Einbußen erlitt.

Die durchschnittliche Flächenleistung liegt im Landesdurchschnitt und im Mittel aller Getreidearten bei 64,4 dt/ha und damit im Bereich des langjährigen Mittels 2006/11.

Das Vorjahresergebnis wird um 1,5 Prozent übertroffen. Bei den meisten Sommergetreidearten liegen die Erträge deutlich über denen des Vorjahres, so bei Sommergerste (61,0 dt/ha) um über ein Fünftel und bei Hafer (55,9 dt/ha) um 17,0 Prozent.

Vergleichsweise ungünstig zeigen sich dagegen die Wintergetreidearten. Winterweizen verfehlte mit 69,2 dt/ha das Vorjahresergebnis knapp, Triticale (61,0 dt/ha) um 7 Prozent. Lediglich die Wintergerste (63,2 dt/ha) konnte um 2,5 Prozent zulegen.

Ganz wesentlich wird das Ertragsniveau der Getreidearten im Jahre 2012 von der Frostperiode Anfang Februar bestimmt. Die Erträge streuen aber auch angesichts regionaler Unwetter wie Starkregen oder Hagel stark. Mancherorts traten Viruserkrankungen oder Pilzbefall vermehrt auf.

Die Ernte selbst konnte unter überwiegend günstigen Bedingungen zügig eingebracht werden. Eine Nachtrocknung war vereinzelt bei den zu Beginn der Erntesaison gedroschenen Partien erforderlich. Allerdings erreichten mehrere Fruchtarten nahezu zeitgleich Erntereife. Das brachte beim Drusch und dem Erfassungshandel so manche logistische Herausforderung mit sich.


Körnermais hui, Winterraps so lala

Winterraps, die mit Abstand bedeutendste Ölfrucht im Land, hatte in den Jahren 2007 bis 2010 mit Spitzenerträgen im Bereich von 40 dt/ha geglänzt. Dann kam 2011 der Einbruch auf 26,5 dt/ha.

Wie das Statistische Landesamt aufgrund erster Ergebnisse der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung weiter feststellt, beziffert sich der diesjährige Durchschnittsertrag von Winterraps im Land auf 33,2 dt/ha. Dies ist gegenüber dem langjährigen Mittel 2006/2011 ein Minderertrag von 12,1 Prozent, denn auch der Winterraps musste dem Frost Tribut zollen.

Ein gänzlich anderes Bild bietet der Körnermais. Seine Bestände sind sehr gut entwickelt, so dass im Landesmittel mit einer Flächenleistung von durchschnittlich 110 dt/ha gerechnet wird. (StaLa BW)
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