Hannover (agrar-PR) - „Wir glauben auch in schlechten Jahren an die Landwirtschaft,“ sagte
Landvolkpräsident Werner Hilse auf dem gemeinsame Agrarforum von
Landvolk Niedersachsen und der Sparkassen-Finanzgruppe in Hannover. Mit
dieser Einstellung hätten die Landwirte die jüngste Wirtschaftskrise
gemeistert. Allerdings fügte Hilse an, das Jahr 2009 sei für Landwirte
sehr schlecht gelaufen, sie hätten bundesweit in der Bruttowertschöpfung
zwei Prozentpunkte eingebüßt. Im laufenden Jahr allerdings werde die
Marke von 200 Mrd. Euro Umsatz geknackt, bei weiter steigenden Preisen
erwartete der Landvolkpräsident hier weitere Zuwachsraten. Den
technischen Fortschritt bezeichnete er als weiteren Motor für den
Strukturwandel und wünschte sich mehr Akzeptanz für eine moderne
Landwirtschaft in der Gesellschaft. Die Banken forderte er auf, diese
Investitionen zu begleiten. Bei den heute üblichen Strukturschritten in
der Landwirtschaft gehe das Investitionsvolumen leicht über die Marke
von einer Mio. Euro hinaus, „Das ist dann ein Generationenprojekt“,
verdeutlichte Hilse und sah hier auch Beratungsbedarf durch die
Finanzinstitute.
Eine hohe Investitionsneigung in der niedersächsischen Landwirtschaft
bestätigte auch Günter Distelrath, Geschäftsführer des
Sparkassenverbandes Niedersachsen. Er sprach von rund einer Mrd. Euro,
die Landwirte in Niedersachsen in nächster Zeit zur Modernisierung und
Erweiterung ihrer Betriebe ausgeben wollten, erneuerbare Energien
stünden dabei an erster Stelle. Distelrath kritisierte das
Anlegerschutzgesetz der Bundesregierung, es bevorzuge Direktbanken und
bestrafe Beratung. Sie werde durch staatliche Auflagen sogar teurer. Von
der Weltkonjunktur als Taktgeber der Agrarmärkte sprach Folker
Hellmeyer. Der Chefanalyst der Bremer Landesbank sah auf den
Agrarmärkten natürliche Grenzen, Wachstum gebe es aber durch
ungebrochene Produktivitätsfortschritte. Er erwartete schärfere
Auseinandersetzungen um die Nutzung der Rohstoffe, sie würden die Preise
treiben. Die Teilnehmer auf den Agrarmärkten müssten sich stärker im
Export engagieren und sich sowohl gegen die Risiken des Finanzmarktes
als auch die der Politik wappnen, empfahl der Banker und versprach dem
Agrarforum einen weiter hohen Trend für Agrarrohstoffe!