Hannover (agrar-PR) - Ob gekocht zum Frühstück, gebraten als kleiner Snack oder als Zutat
im Kuchen - Eier werden als leckeres, hochwertiges und preisgünstiges
Lebensmittel geschätzt. Doch den Eierproduzenten in Deutschland macht
das Verbot der klassischen Käfighaltung nach wie vor zu schaffen,
berichtet der Landvolk-Pressedienst. Seit dem 1. Januar 2009 dürfen
Legehennen hierzulande nicht mehr in der klassischen „Batterie“ gehalten
werden. Als Alternative dazu ist neben Boden- und Freilandhaltung nur
noch die tiergerechte sogenannte Kleingruppenhaltung erlaubt. Dies hat
zu erheblichen Veränderungen bei der Hennenhaltung geführt. So
ermittelte das Statistische Bundesamt zum 1. Dezember 2009 insgesamt nur
noch 1.111 Betriebe in Deutschland, die über mehr als 3.000
Haltungsplätze verfügten. Das waren 6,6 Prozent weniger als im Jahr
zuvor. Während sich die Zahl der Betriebe mit Käfighaltung auf 275 mehr
als halbierte, konnten die anderen Haltungsformen zulegen. So stieg die
Zahl der Betriebe mit Bodenhaltung innerhalb der Jahresfrist um 16,7
Prozent auf 705. Weitere 258 Betriebe, das waren 4,0 Prozent mehr als in
2008, favorisierten dagegen die Freilandhaltung. Die Zahl der Betriebe
mit ökologischer Erzeugung wuchs sogar um 24,4 Prozent auf 148.
Das Verbot hat sich auch auf die Produktion ausgewirkt. So wird die
deutsche Konsumeiererzeugung 2009 auf knapp 10 Milliarden Stück
geschätzt. Damit wären bis Anfang Dezember rund 934 Mio. Eier weniger
produziert worden als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Fachleute
führen dies auf die bis weit ins Jahr 2009 reichende Umrüstung vieler
Ställe zurück, während der viele Produktionskapazitäten von den
Eiererzeugern nicht genutzt werden konnten. Besonders in Niedersachsen,
wo die meisten Legehennen in Deutschland gehalten werden, dauerten die
Umbauten lange an.
Erstmals erfassten die Wiesbadener Statistiker in der aktuellen
Erhebung mehr Legehennen in der Boden- als in der Käfighaltung. So
wurden in der Käfighaltung, zu der die Kleingruppenhaltung gezählt wird,
im Dezember 2009 rund 7,57 Mio. Tiere gehalten, das waren 43,2 Prozent
weniger als 2008. Dagegen erhöhte sich der Legehennenbestand in der
Bodenhaltung um rund 85 Prozent auf 13,32 Mio. Tiere. An Attraktivität
etwas verloren hat die Freilandhaltung, der Bestand sank gegenüber dem
Vorjahr um 1,5 Prozent auf 3,86 Mio. Tiere. Dagegen boomt die
ökologische Eiererzeugung weiter, mit 2,09 Mio. Hennen wurden rund 20,6
Prozent mehr Tiere ökologisch gehalten als im Jahr zuvor. In den übrigen
EU-Ländern mit Ausnahme von Österreich und Schweden ist die
konventionelle Käfighaltung noch bis einschließlich 2011 erlaubt. Die
Käfighaltung ist EU-weit die wichtigste Haltungsform. Eine Ausnahme
bilden die Niederlande, wo nach einer Mitteilung der AMI inzwischen mehr
Alternativhennen eingestallt sind als Käfighennen.