Bonn (agrar-PR) - Selbstständige in der Landwirtschaft müssen im
Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen länger arbeiten. Darauf weist
der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn hin.
So arbeiteten nach Angaben des statistischen Bundesamtes
selbstständige Landwirte im Jahr 2008 durchschnittlich 53,9 Stunden in
der Woche. Selbstständige im Bereich des produzierenden Gewerbes kamen
nur auf 44,7 Stunden, während in der Gruppe der Selbstständigen aller
Wirtschaftsbereiche die ermittelte Arbeitszeit mit 42,4 Stunden noch
etwas kürzer war.
Eine Besonderheit stelle – so der RLV – die Gruppe der „mithelfenden
Familienangehörigen“ in der Landwirtschaft dar, die mit 30,8 Stunden
Arbeitszeit in der Woche genau so lange arbeiteten wie Angestellte
(31,8) und Arbeiter (31,7) in anderen Wirtschaftsbereichen. Bei den
mithelfenden Familienangehörigen handelt es sich nach Angaben des RLV
vor allem um die Ehefrauen und Kinder der Landwirte, manchmal aber auch
um die Eltern des Betriebsleiters oder andere Verwandte, die auf den
landwirtschaftlichen Betrieben lebten und arbeiten. Diese Personengruppe
habe in keinem anderen Wirtschaftsbereich eine solche Bedeutung wie in
der Landwirtschaft, betont der Verband. Vor allem in viehhaltenden
Betrieben, aber auch insbesondere während der Erntezeit seien die
Familienmitglieder unersetzlich, denn ohne sie könnte die auf den Höfen
tägliche anfallende Arbeit in den meisten Fällen nicht bewältigt werden.