Bonn (agrar-PR) - Gemessen an der Bruttowertschöpfung je
Erwerbstätigen hat der landwirtschaftliche Sektor in Deutschland seine
Produktivität seit 1991 um 85 % gesteigert.
Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn mitteilt,
ist der Anstieg der Produktivität in der übrigen Wirtschaft von einem
allerdings deutlich höheren Niveau ausgehend wesentlich schwächer
ausgefallen. In der Industrie fiel die Produktivitätssteigerung mit
plus 66 % deutlich geringer aus. Im Durchschnitt der deutschen
Wirtschaft betrug der Produktivitätsfortschritt sogar nur 24 %.
Möglich wurde der deutliche Produktivitätsfortschritt in der
Landwirtschaft nach Angaben des RLV durch leistungsstärkere Maschinen,
bessere Düngung und Pflanzenschutzmittel und beispielsweise neue
Getreidesorten sowie bessere Produktionsmethoden. Der Einsatz dieser
kapitalintensiven Produktionsmittel ging auf Kosten der Arbeitsplätze.
Wie der RLV weiter mitteilt, sei der Kapitalstock der Land-,
Forstwirtschaft und Fischerei, definiert als jahresdurchschnittliches
Bruttoanlagevermögen (ohne Boden) und in Preisen von 2000, seit der
deutschen Einheit leicht zurückgegangen. Kräftig gestiegen sei dagegen
die Kapitalintensität. Mit heute 284 000 € Kapital je Erwerbstätigen
gehöre die Landwirtschaft zu den kapitalintensivsten Branchen der
deutschen Wirtschaft. In der Industrie zum Beispiel falle die
Kapitalintensität mit 172 000 € je Erwerbstätigen deutlich niedriger
aus. Im Handel seien es sogar nur 53 000 € und im Baugewerbe 34 000 €.
Damit produziere die Landwirtschaft erheblich kapitalintensiver als
weiter Bereiche der übrigen Wirtschaft. Nach RLV-Angaben war das nicht
immer so. 1960 war die Kapitalintensität der Arbeitsplätze mit
umgerechnet 37 000 € je Arbeitsplatz in der Landwirtschaft nur
geringfügig höher als in der übrigen Wirtschaft mit rund 34 000 €.