18.02.2010 | 00:00:00 | ID: 4814 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Markt und Trends genau beobachten!

Hannover (agrar-PR) - Ob Auswirkungen der Wirtschaftskrise, Beschäftigung von Saisonarbeitskräften oder zukünftige Trends im Gemüsebau – vollgepackt mit aktuellen Themen präsentierte sich kürzlich der 3. Norddeutsche Gemüsebautag, zu dem die Fachgruppe Gemüsebau Norddeutschland nach Hamburg geladen hatte. Neben der desolaten Markt- und Preislage des vergangenen Jahres beschäftigten sich die Erzeuger vor allem mit den eigenen Zukunftsperspektiven, berichtet der Landvolk-Pressedienst. So bereiten sich viele Gemüsebauern derzeit wieder auf den Einsatz von Saisonarbeitskräften vor. Nach den Problemen in der Arbeitskräftevermittlung in 2008 konnte der Bedarf der Arbeitgeber im vergangenen Jahr offensichtlich gedeckt werden, sagte Burghard Möller vom Deutschen Bauernverband. Allerdings seien rund 40.000 Arbeitskräfte weniger über die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) nach Deutschland vermittelt worden als 2004, das mit 324.000 Saisonarbeitern die bisherige Höchstmarke gesetzt hatte. Möller führte dies zum einen auf den Strukturwandel im Gartenbau zurück, zum anderen würde auch in der Gemüseernte immer mehr menschliche Arbeitskraft durch Technik ersetzt. Durch die ab dem kommenden Jahr geltende sogenannte „Arbeitnehmer-Freizügigkeit“ für Arbeitskräfte innerhalb der EU werde sich die Konkurrenz um Arbeitskräfte eher verstärken, da die bisherigen zeitlichen und sektoralen Beschränkungen entfallen. In diesem Zusammenhang stellte Möller die Möglichkeiten des Internet-Vermittlungsportals www.saisonarbeit-in-deutschland.de vor, auf dem sich Betriebe potenziellen ausländischen Arbeitnehmern in deren Landessprache vorstellen. Dies könne künftig den kleinen, aber entscheidenden Unterschied in der Arbeitskräftevermittlung ausmachen. Für die zukünftigen Entwicklungen im Gemüsebau machte Lothar Korff vom Züchtungsunternehmen Rijk Zwaan aus Krefeld mit den Produzenten, dem Handel und den Konsumenten drei mögliche Ansatzpunkte aus. So würden die Produzenten künftig verstärkt auf erdlose Kulturen, eine stärkere Mechanisierung der Ernte und eine stärkere internationale Standardisierung ihrer Produkte setzen. Gleichzeitig würden sie Verpackungen auch als Dienstleistung für den Kunden verstehen, zum Beispiel mit mundgerecht zerlegtem Gemüse und Dips. Der Handel stünde dagegen unter einem enormen Wettbewerbsdruck. Viele Händler verstehen jedoch Gemüse zunehmend als Aushängeschild für Frische und Qualität und versuchen diesen Eindruck durch „Regionalität“ weiter zu verstärken. Darüber hinaus käme der Haltbarkeit der Produkte eine stärkere Bedeutung zu. Die Konsumenten schließlich wünschten sich künftig eine noch größere Vielfalt und Kleinstverpackungen, um ihrem Bedürfnis nach Gesundheit und Geschmack bei gleichzeitig sehr wachem Preisbewusstsein nachgeben zu können. Wichtig sei es für die Gemüseerzeuger, die zum Teil auch widersprüchlichen Trends im Auge zu behalten und gegebenenfalls in der eigenen Produktentwicklung zu berücksichtigen.
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Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
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