18.11.2009 | 00:00:00 | ID: 3678 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Mit Produktivität gegen den Hunger

Hannover (agrar-PR) - Ernährungsforscher Prof. Harald von Witzke rechnet damit, dass sich der weltweite Bedarf an Nahrungsgütern bis zur Mitte des Jahrhunderts verdoppeln wird. In einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“ forderte er deshalb, die Produktivität der landwirtschaftlichen Flächen zu steigern. Die Weltbevölkerung wird nach Angaben Prof. von Witzkes noch bis zum Jahr 2050 weiter wachsen. Zugleich steige in den Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien die Nachfrage nach tierischen Produkten, zu deren Erzeugung Getreide benötigt werde. Neues Ackerland stehe aber kaum noch zur Verfügung. Die produktivsten Böden würden bereits genutzt, und wo noch Bodenreserven wie etwas in den tropischen Regenwäldern bestünden, sollten diese aus Klimaschutzgründen erhalten bleiben. Der Wissenschaftler erwartete deshalb, dass die Nachfrage nach Nahrung schneller zunehmen werde als das Angebot und steigende Nahrungsmittelpreise zur Folge habe. Das Hungerproblem werde sich dadurch noch verschärfen, weil die Menschen unterhalb der absoluten Armutsgrenze von 1,25 Dollar pro Tag sich nicht genügend Nahrung kaufen könnten. Der Großteil der Hungernden in Entwicklungsländern seien Kleinbauern. Wenn diese ihre Familien nicht ausreichend versorgen könnten, liege das oft an dem fehlenden Zugang zu produktiven Technologien wie ertragreichen Saaten, Dünger und Pflanzenschutz hätten. Von Witzke forderte von Europa und Nordamerika, so schnell wie möglich diese produktiven Techniken auch den Kleinbauern in den armen Ländern verfügbar zu machen. Nur durch eine Steigerung der Produktivität bei der Nutzung der bereits heute genutzten Ackerflächen könne die Erzeugung von Nahrung ausreichend gesteigert werden. Zudem führe eine Steigerung der Produktivität in den armen Ländern auch zu einer Steigerung von Beschäftigung und Einkommen in der Landwirtschaft.

Das Interview aus "DIE WELT" vom 17.11.2009
"Der Bedarf verdoppelt sich"
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