Bonn (agrar-PR) - Der Anteil der landwirtschaftlichen
Verkaufserlöse an den Verbraucherausgaben für Nahrungsmittel
(inländischer Herkunft) lag 2006/07 bei 23,9 %.
Das teilt der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn mit
und weist darauf hin, dass der entsprechende Anteil Anfang der 70er mit
47,5 % fast doppelt so hoch gelegen habe. Demzufolge wirke sich der
rückläufige Trend der Erzeugerpreise in einem ständig geringer
werdenden Anteil an den Nahrungsmittelausgaben aus. Bei Milch- und
Milcherzeugnissen beträgt der Anteil nach RLV-Angaben 38 %. Bei
Fleisch- und Fleischwaren sei der Anteil mittlerweile auf 23,3 %
gesunken. Am niedrigsten sei der Erlösanteil nach wie vor bei
Brotgetreide und Brotgetreideerzeugnissen mit 4,4 %.
Wie der RLV weiter mitteilt, habe sich von 1950 bis 2008 der
Nettostundenverdienst eines Industriearbeiters mehr als
verzwanzigfacht. Da die Brotpreise nur um das neuneinhalbfache
gestiegen seien, hätte sich der Industriearbeiter für seinen
Stundenlohn 2008 mehr als doppelt soviel Brot (5,3 kg) kaufen können
wie noch vor 50 Jahren. Der Weizenerzeugerpreis dagegen lag nach
Mitteilung des RLV 2008 um fast 20 % unter dem Niveau von 1950; bezogen
auf das Endprodukt erlöse der Landwirt nur 5 bis 6 %. Demgegenüber
wären es 1950 entsprechend noch zwei Drittel des Brotpreises gewesen.
Wären die Weizenpreise seit 1950 genauso stark gestiegen wie die
Inflationsrate, dann hätten die Erzeuger für 1 dt Weizen in 2008 etwa
80 € erlösen können, macht der RLV abschließend deutlich.