Friedrichsdorf/Ts. (agrar-PR) - „Die
positiven Abschlüsse zwischen Molkereien und dem Lebensmittelhandel
müssen sich auf den Konten der Bauern widerspiegeln“, fordert der
Präsident des Hessischen Bauernverbandes Friedhelm Schneider. Die
Liquidität in den Betrieben sei aufgrund der viel zu langen
Durststrecke der zurückliegenden Monate bei den Auszahlungspreisen der
Molkereien bis zum letzten ausgereizt.
In
der Anhebung der Abgabepreise im Lebensmitteleinzelhandel um rund 6
Cent/kg für das weiße Segment sieht Schneider die Tendenz zu einer
Preisstabilität auf deutlich höherem Niveau als in den letzten Monaten.
Gestützt werde diese Erwartung durch weiter zunehmende Preise für
Butter und Magermilchpulver auf den Weltmärkten. Auch die Spotmärkte
für Milch verzeichneten zuletzt einen Preisanstieg auf zum Teil
deutlich über 30 Cent je Liter.
Die allmählichen Preissteigerungen seien auf eine wieder anziehende
Verbrauchernachfrage sowie auf die politischen Entscheidungen der
EU–Kommission zurückzuführen, so Schneider. Daher sei gerade jetzt die
Politik gefordert, die positiven Grundtendenzen am Milchmarkt weiterhin
konstruktiv zu begleiten.
Gleichzeitig wies Präsident Schneider Forderungen zurück, wonach die
Molkereien bei den Auszahlungspreisen einen Puffer für künftige
Talfahrten schaffen sollten, wie es der Milchindustrieverband in einer
Pressemitteilung empfohlen hat. „Sparen können wir selbst, dafür
brauchen wir die Molkereien nicht“. Sicher werden wir Bauern künftig
stärker mit schwankenden Preisen leben müssen. Aber wir sind
Unternehmer genug, uns darauf einzustellen. Molkereien haben die
Pflicht, die ihnen anvertraute Milch bestmöglich zu verwerten und damit
einen bestmöglichen Auszahlungspreis für uns Bauern zu erwirtschaften,
so Schneider abschließend.