30.09.2009 | 00:00:00 | ID: 2821 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL: \"Ernte der baden-württembergischen Landwirtschaft fällt 2009 Dank günstiger Witterung üppig aus\"

Stuttgart (agrar-PR) - Vorstellung der Erntebilanz 2009 / Erlössituation unbefriedigend
"Die diesjährige Ernte der baden-württembergischen Landwirte ist auf Grund günstiger klimatischer Bedingungen insgesamt üppig ausgefallen. Die Qualität der Produkte ist durchweg gut. Durch seine Kaufentscheidung an der Ladentheke kann der Verbraucher die Erzeuger im Land aktiv unterstützen und die Arbeit der Bauern honorieren", sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Mittwoch (30. September) in Stuttgart anlässlich der Vorstellung der Erntebilanz 2009. Gemeinsam mit der Präsidentin des Statistischen Landesamts, Carmina Brenner, stellte sie die aktuellen Zahlen vor.

Trotz der überwiegend günstigen Witterung würden den Landwirten zunehmend Wetterextreme zu schaffen machen. Obwohl das Land dieses Jahr von Dürreperioden oder sehr lang anhaltenden Regenfällen verschont geblieben sei, verhagelte es nicht unerhebliche Teile der Obsternte im Bodenseegebiet. Auch der dortige Wein- und Hopfenanbau wurde in Mitleidenschaft gezogen. "Trotz der für einzelne Betriebe verheerenden Folgen kann die Obst- und Weinernte im Land als qualitativ gut und mengenmäßig ausreichend bezeichnet werden. Gleichwohl haben sich die Landwirte nach Einschätzung der Klimaexperten künftig verstärkt mit extremen Klimaerscheinungen auseinander zu setzen. Kaum ein anderer Wirtschaftsbereich ist so stark vom Wetter abhängig, wie die Landwirtschaft", so die Staatssekretärin. Aktuell wäre zum Beispiel dringend Regen erforderlich. Kulturen wie Körnermais und Zuckerrüben könnten momentan nicht mehr weiter an Wachstum zulegen und die Saat für das nächste Jahr müsste dringend in den Boden, der derzeit leider knochentrocken sei.

Ernüchternde Erlössituation trotz guter Ernte

Der Blick auf die wirtschaftliche Situation der heimischen Landwirtschaft falle allerdings trotz der reichhaltigen Ernte eher ernüchternd aus. Nicht wenige Betriebe seien auf Grund der deutlich gesunkenen Erzeugerpreise in wirtschaftliche Schieflage geraten. Die gestiegenen Betriebsausgaben vor allem für Düngemittel würden die Situation zusätzlich verschärfen. "Für die Landwirte stellt sich die diesjährige Ernte sehr widersprüchlich dar. Gute Erträge und gute Qualitäten werden begleitet von einem Einbruch der Preise, wie es niemand vermutet hatte. Der Preisrückgang ging deutlich über den in der Ernte üblichen Preisdruck hinaus", führte Friedlinde Gurr-Hirsch weiter aus. Eine Folge des Weltmarktes sei es, dass sich die landwirtschaftlichen Unternehmen auch bei guten Ernten zunehmend auf Preis- und Kostenschwankungen und auf daraus resultierende Einkommensschwankungen einstellen müssten. Landwirte seien als Unternehmer mehr denn je gefordert, ihren Betrieb entsprechend der einzelbetrieblichen Voraussetzungen mit Blick auf eine erweiterte EU und eine globalisierte Welt auf die Zukunft auszurichten.

Verbraucher sollten verstärkt auf heimische Produkte zurückgreifen

Im Hinblick auf das Verbraucherverhalten appelliert die Staatssekretärin zu einem verantwortungsbewussten Konsumverhalten. "Regional produzierte Lebensmittel verursachen durch kurze Transportwege weniger Emissionen, erzeugen eine große regionale Wirtschaftskraft und erhalten Arbeitsplätze im Ländlichen Raum. Sie schaffen Transparenz und Vertrauen beim Verbraucher, sie sind schmackhaft und enthalten wertvolle Inhaltstoffe. Der Kauf heimischer Produkte ist die wesentliche Grundvoraussetzung für den Erhalt einer zukunftsfähige Landwirtschaft im Land", so die Staatssekretärin.
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