Schwerin (agrar-PR) -
Die Ergebnisse der 2. Ernteschätzung nach Angaben von 480 Landwirten aus allen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns liegen jetzt im Statistischen Amt vor. Mit Stand Ende Juli wurden die Prognosen der 1. Schätzung bei Wintergetreide weitgehend bestätigt bzw. übertroffen, bei Sommergetreide jedoch nach unten korrigiert. Die Freude über regionale Spitzenerträge bei Raps wird durch niedrige Preise gedämpft. Die Auswirkungen des mit Spätfrösten
verbundenen Frühjahrs und der Trockenheit in den entscheidenden
Entwicklungsphasen im Frühjahr waren bis in den Monat Juli zu spüren.
Unter der teils extremen Vorsommertrockenheit hatten besonders auf den
leichten Böden die Sommergetreidearten zu leiden. Deren
Hektarleistungen wurden von den berichtenden Landwirten größtenteils
und mitunter recht erheblich nach unten korrigiert. Sommergerste kann
zum Teil durch trockenheitsbedingten hohen Eiweißgehalt nicht als
Braugerste vermarktet werden.
Gegenüber der 1. Ernteschätzung von
Ende Juni fielen die Ertragserwartungen vor allem bei Wintergerste und
Winterraps deutlich, bei Winterweizen geringfügig höher aus.
Bei der bedeutendsten Getreideart
Winterweizen
(Anteil am Getreideanbau: 55 Prozent) wird mit derzeit
74 Dezitonnen
pro Hektar der mehrjährige Durchschnittsertrag (72,4 Dezitonnen) im
Landesmittel übertroffen. Gleiches könnte auf
Wintergerste
mit rund 70 Dezitonnen pro Hektar (mehrjähriger Durchschnitt:
65,5
Dezitonnen) zutreffen. Noch recht unsicher sind die Prognosen für
Roggen, die sich aktuell zwischen
45 und 50 Dezitonnen pro Hektar bewegen (Mittel der vergangenen Jahre: 49,0 Dezitonnen). Sowohl bei
Sommergerste als auch bei
Hafer
liegen die Schätzungen mit knapp 44 bzw. 40 Dezitonnen pro Hektar zwar
über dem sehr niedrigen Ertrag des Vorjahres (37,1 bzw. 31,3
Dezitonnen), aber unter dem Durchschnitt der Jahre 2003 bis 2008.
Die
gesamte Getreideernte
des Jahres 2009 wird sich nach vorläufigen Berechnungen des
Statistischen Amtes auf 4,0 Millionen Tonnen belaufen und damit über
dem mehrjährigen Durchschnitt von 3,8 Millionen Tonnen, aber unter der
Entemenge des Vorjahres von 4,3 Millionen Tonnen liegen.
Bei
Winterraps
deuten sowohl die Schätzungen der Landwirte als auch erste Ergebnisse
aus der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE) darauf hin,
dass die Hektarleistungen am Ende bei deutlich über 40 Dezitonnen
liegen und damit in die Nähe des bisherigen Rekordertrages von 45,2
Dezitonnen aus dem Jahr 2004 kommen könnten. Da aber nicht nur in
Mecklenburg-Vorpommern mit dem deutschlandweit bedeutendsten Rapsanbau,
sondern auch in anderen Bundesländern und in großen Teilen Europas
Spitzenerträge erwartet werden, ist allgemein mit nur niedrigen
Erzeugerpreisen zu rechnen.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Herrn Dr. Dieter Gabka, Telefon 0385 4801-4726.
Anlagen:
051-2009-Ernteschätzung-Anlage.pdf (, 25 KB)