Bonn (agrar-PR) - Europäische Milchbauern könnten kurzfristig zusätzliche Beihilfen in
Höhe von 280 Mio. € erhalten. Das hat EU-Agrarkommissarin Mariann
Fischer Boel Anfang der Woche beim EU-Agrarrat in Luxemburg in Aussicht
gestellt.
Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) dazu mitteilt, kam
die Agrarkommissarin damit den Landwirtschaftsministern von 21
EU-Mitgliedstaaten, die 300 Mio. € gefordert hatten, weit entgegen. Mit
diesen zusätzlichen Finanzmitteln und absatzfördernden Maßnahmen, so
der RLV, könnten die Märkte für Milch und Milcherzeugnisse weiter
angekurbelt werden. So entstehe auch Rückenwind für die sich
abzeichnende Verbesserung der Marktlage und damit auch der Milchpreise
für die Landwirte.
Der RLV erinnerte aber auch daran, dass auch andere Marktbereiche in
einer tiefen Krise steckten. So seien beispielsweise die Schweine- und
Getreidepreise eklatant abgestürzt und der Export von Zucker werde
verhindert. Auch im Obst- und Gemüsebereich sähen sich die Erzeuger
historischen Tiefstpreisen ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund sei es
sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene notwendig, noch
mehr Schwung, weniger Bürokratie und faire Wettbewerbs- und
Marktbedingungen im Rahmen gelebter sozialer Marktwirtschaft in die
Land-, Agrar- und Ernährungsbranche zu bringen. Der RLV erwartet
deshalb auch von der künftigen Regierungskoalition Initiativen, um
Deutschland als guten Agrarstandort zu stärken, eine wettbewerbsfähige
Landwirtschaft mit Nachhaltigkeit und Generationen übergreifender
Bewirtschaftung zu verbinden und damit einen wichtigen Beitrag zur
Überwindung der wirtschaftlichen Krise zu leisten.