Bonn (agrar-PR) -
Im deutschen Ökolandbau dominieren die einem anerkannten Verband angeschlossenen Betriebe. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn dazu
mitteilt, wirtschafteten nach den aktuellen Zahlen des Bundes
Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) 2010 bundesweit rund 21 000
landwirtschaftliche Betriebe nach den Kriterien des ökologischen
Landbaus. Davon haben sich 11 030 Landwirte einem Anbauverband
angeschlossen. „Marktführer“ Bioland zählte im Januar 5 233
Mitgliedsbetriebe, das waren 5,4 % mehr als 2009. Noch deutlicher
zulegen konnte als Zweitplatzierter Naturland, dem sich rund 10,4 %
Betriebe mehr angeschlossen haben als im Vorjahr und der jetzt 2 214
Betriebe zählt. Zuwachs vermeldete auch Demeter, und zwar um 3,5 % auf
1 388 Betriebe. Erst mit deutlichem Abstand folgten Biokreis mit 810
angeschlossenen Landwirten und Biopark mit 647 Mitgliedern. Kleinere
Anbauverbände sind außerdem Gäa (337 Betriebe), Ecovin (210 Betriebe),
der Verbund Ökohöfe (162 Betriebe) sowie Ecoland mit 29 Betrieben.
Bundesweit haben zum Jahresanfang 6 % mehr Landwirte ihre Betriebe
ökologisch bewirtschaftet als im Jahr zuvor. Als wesentlichen Grund für
die erneut gestiegenen Umstellungsraten nennen Branchenkenner vor allem
die unverändert hohe Nachfrage nach heimischen Bioprodukten. So gingen
im gesamten Lebensmittelmarkt 2009 zwar die Umsätze zurück, die
Nachfrage nach Bioprodukten ist entgegen dem Trend jedoch stabil
geblieben. Dies wertet der BÖLW als Beleg dafür, dass die Umstellung auf
den Ökolandbau und die Erzeugung von Bioprodukten Landwirten nach wie
vor gute Perspektiven bietet. Darüber hinaus trägt die in vielen
Bundesländern seit 2007 wieder aufgenommene oder angepasste
Umstellungsförderung dazu bei, dass wieder mehr Landwirte die
Umstellung auf die ökologische Landwirtschaft wagen.
Nicht ganz so stark wie die Zahl der Biobetriebe wuchs die ökologisch
bewirtschaftete Fläche, sie nahm um rund 4,8 % auf fast 951 600 ha zu.
Hier dominieren jedoch die verbandsgebundenen Betriebe, die fast 69 %
der insgesamt ökologisch bewirtschafteten Fläche in Deutschland nutzen.
Rein rechnerisch sind die Höfe, die sich einem Bioverband angeschlossen
haben, mit rund 60 ha doppelt so groß wie die Betriebe, die nach
EU-Standard wirtschaften. Von der gesamten Bio-Fläche in Deutschland
wurden 54 % als Grünland und 42 % als Ackerfläche genutzt, der Rest
entfällt auf Dauerkulturen einschließlich Streuobstwiesen. Dabei bleibt
Getreide mit rund 188 000 ha nach Grünland die wichtigste Kultur im
Öko-Landbau (Lesen Sie dazu auch „Mehr Landwirte überlegen Umstellung
auf S. 5).