"Vor allem
die südhessischen Zuckerrübenanbauer können sich in diesem Jahr auf gute
Erträge freuen“. Das stellte der Präsident des Hessischen
Bauernverbandes, Friedhelm Schneider, zu Beginn der diesjährigen
Rübenkampagne in der Wetterau fest. Obwohl die Witterungsbedingungen mit
niedrigen Temperaturen und großer Trockenheit nach der Aussaat der
Rüben alles andere als optimal gewesen seien, lägen die
Ertragserwartungen in der Wetterau mit 75 Tonnen je Hektar sogar noch
über dem Rekordergebnis des Vorjahres (74 Tonnen je Hektar) und erneut
deutlich über dem langjährigen Durchschnittsertrag von 67 Tonnen je
Hektar. In Nord- und Mittelhessen rechne man mit einem
Durchschnittsertrag von 65 Tonnen je Hektar, was dem fünfjährigen Mittel
entspricht.
Allerdings werde der Zuckergehalt nicht an das Vorjahresniveau von 18
Prozent herankommen, bislang ermittelte Werte lägen noch unter 16
Prozent. „Im August und September fehlte einfach die Sonne. Wir hoffen
jetzt auf einen schönen Altweibersommer, damit die Zuckergehalte nach
oben gehen und bessere Erzeugerpreise erzielt werden können“, betonte
Präsident Schneider.
In Hessen bauen rund 2 000 Landwirte auf einer Fläche von 14 700 Hektar
Zuckerrüben an. Nach der Schließung der Zuckerfabrik Groß-Gerau werden
etwa die Hälfte der hessischen Zuckerrüben im Werk Offstein in
Rheinland-Pfalz verarbeitet, die andere Hälfte wird im nordhessischen
Wabern verarbeitet. Dort beginnt die Kampagne am 27. September. In
Offstein startete die Rübenverarbeitung bereits am 15. September.