15.11.2023 | 11:11:00 | ID: 38052 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Zuckerwirtschaft passt Erzeugungsschätzung geringfügig an und blickt mit Sorge nach Brüssel: SUR muss deutlich geändert werden

Berlin (agrar-PR) - In den nächsten Wochen endet die Zuckerrübenernte. Die witterungsbedingt späte Aussaat sowie der nasse Herbst führen zu einer eher durchwachsenen Schätzung für die Kampagne 2023/24. Die Rüben konnten zwar deutlich an Masse zunehmen, aufgrund fehlender Sonne ist der Zuckergehalt im Vergleich zur ersten Ernteschätzung aber deutlich zurückgegangen. Die Zuckermenge liegt in etwa im 5-jährigen Durchschnitt.
Über die Zukunft der Zuckerwirtschaft wird kommende Woche in Brüssel entschieden. Fabrikbeschäftigte, Rübenanbauer und -bauerinnern blicken mit großer Sorge auf die Abstimmung des EU-Parlaments zur Verordnung über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) und fordern entscheidende Anpassungen. Der entsprechende Kommissionsvorschlag sieht bisher ein pauschales Verbot für Pflanzenschutzmittel in empfindlichen Gebieten vor. Der Vorschlag des Umweltausschusses, nur noch ökologische oder sogenannte Low-Risk Pflanzenschutzmittel zuzulassen, ist ebenso inakzeptabel. Von der Regelung wären auch große Flächen im Einzugsgebiet von Zuckerfabriken betroffen. Ein konventioneller Rübenanbau wäre hier nicht mehr möglich. Folglich könnten Zuckerfabriken nicht mehr ausgelastet werden und müssten im schlimmsten Fall schließen. Auf die Folgen weisen die Gesamtbetriebsratsvorsitzenden von Südzucker, Nordzucker und Pfeifer & Langen hin:

„Unsere Werke in Deutschland mit ihren ca. 5.700 Mitarbeitenden sind ein sehr attraktiver Arbeitgeber in ihrer jeweiligen Region und schaffen dort zusätzlich über 50.000 Jobs in vor- und nachgelagerten Bereichen. Fehlen uns die Rüben, weil Landwirte den Anbau aufgeben, schließen Fabriken. Dann kommt der Zucker aus Übersee. Das kann nicht die Lösung für nachhaltige Ernährungssicherung in Europa sein.“
Rolf Wiederhold, Sigrun Krussman, Thomas Pietzka
Gesamtbetriebsratsvorsitzende Südzucker AG, Nordzucker AG, Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG

Die Zuckerwirtschaft fordert deshalb: Auf den Ackerflächen der landwirtschaftlichen Flächen in empfindlichen Gebieten muss weiterhin konventioneller Rübenanbau möglich sein. Und das geht nur mit wirksamen Pflanzenschutzmitteln. Keine pauschalen Pflanzenschutzverbote auf Ackerflächen in „empfindlichen Gebieten“.

Wirtschaftliche Vereinigung Zucker e.V.
Die WVZ ist die zentrale Organisation der deutschen Zuckerwirtschaft. Ihr gehören die Verbände der rund 22.000 Rübenanbauer, die vier Zucker erzeugenden Unternehmen und Firmen des Zuckerhandels an. Sie vertritt die gemeinsamen Interessen insbesondere auf den Gebieten Anbau und Verarbeitung von Zuckerrüben, Zucker und Nebenerzeugnissen, Zuckermarkt- und Agrarpolitik sowie Außenhandelsrecht und Handelspolitik.

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