Hannover (agrar-PR) - Die Fachhochschule Osnabrück bietet zum Wintersemester 2009/2010
erstmals ein agrarwissenschaftliches Studium mit dem Schwerpunkt
Geflügel an. Anlass war der Fachkräftemangel in der Geflügelwirtschaft.
„Besonders im mittleren Management brauchen wir Spezialisten“, sagt
FH-Koordinator Professor Dr. Robby Andersson. Bisher würden sich nur
drei bis fünf Prozent der Studenten nach ihrem Abschluss für den
Einstieg in die Geflügelwirtschaft entscheiden. „Wir wollen mit unserem
neuen Profil Neugier wecken und Nachwuchs ausbilden“, sagt Prof.
Andersson gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Gemeinsam mit zehn
Partnern aus der Wirtschaft hat die Fachhochschule ein anspruchsvolles
Programm zusammengestellt. Dazu gehören Praktika im In- und Ausland,
Exkursionen nach Großbritannien und Amerika sowie der direkte Einblick
in die Tierhaltung. Internationale Fachreferenten sollen ebenso nach
Osnabrück kommen wie Spezialisten, die aus der Praxis der Betriebe
berichten. Über E-Learning können die Studenten sich mit den Referenten
austauschen, die nicht vor Ort sind.
Die Studenten vertiefen neben dem agrarwissenschaftlichen
Grundstudium und den Nutztierwissenschaften ihr Wissen im
Geflügelbereich. Nach sechs Semestern können sie den Abschluss Bachelor
of Sciene erwerben. Die Berufsaussichten bezeichnet Prof. Andersson als
„hervorragend“. Die Absolventen können als Arbeitgeber nicht nur
Zuchtunternehmen ansprechen, sondern Firmen der Ernährungsindustrie,
Kontrollstellen oder Futtermittelproduzenten. Die Osnabrücker
Initiative wird ausdrücklich vom Zentralverband der Deutschen
Geflügelwirtschaft begrüßt. Der Verband versucht zusätzlich,
Schulabgänger zu einer Ausbildung als Tierwirt/Geflügel zu motivieren.
Die Voraussetzung für die Zulassung an der FH Osnabrück sind die
Fachhochschulreife oder vergleichbare Abschlüsse. Außerdem ist ein
Praktikum von mindestens zwölf Monaten in einem anerkannten
landwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieb erforderlich. Mindestens zehn
Monate müssen vor Aufnahme des Studiums absolviert sein. Eine
abgeschlossene Ausbildung zum Tierwirt oder zum Landwirt wird
angerechnet. Außerdem berechtigt eine Meisterausbildung zum Studium an
der FH.
In Niedersachsen liegt der Schwerpunkt der deutschen
Geflügelwirtschaft, jeder zweite Geflügel haltende Betrieb ist hier
angesiedelt. Zudem gibt es im Nordwesten viele Unternehmen aus dem vor-
und nachgelagerten Bereich der Geflügelwirtschaft. Weitere Infos zum
Studiengang unter
www.fh-osnabrueck.de