Hannover (agrar-PR) - Insgesamt wurden 2010 nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit in
Niedersachsen 1,6 Prozent mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen als im
Vorjahr. Die Zahl stieg auf fast 48.000 Verträge bis Ende September.
6.363 davon entfallen in diesem Jahr auf die Grünen Berufe, die damit
ebenfalls zugelegt haben - 2009 waren es 6.340. Langfristig betrachtet,
lässt sich ein klarer Trend zu den Grünen Berufen erkennen. Im Jahr 2005
wurden noch 5 898 junge Menschen beispielsweise als Milchtechnologe,
Revierjäger, Fischwirt oder Werker im Gartenbau ausgebildet.
Die beliebtesten unter den 15 Grünen Berufen sind mit Abstand der
Landwirt und der Gärtner. Einen Vertrag für eine landwirtschaftliche
Ausbildung haben in diesem Jahr bis heute bereits 1.771 junge Menschen
abgeschlossen. Das sind 379 mehr als vor fünf Jahren. Damit nähert sich
die Anzahl der landwirtschaftlichen Auszubildenden an die relativ
konstant gebliebene Zahl der Auszubildenden zum Gärtner an. In diesem
Jahr wurden darüber 1.875 Verträge abgeschlossen, 2005 waren es 1.894.
Die Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice, eine
dienstleistungsorientierte Ausbildung, wird erst seit fünf Jahren
angeboten. In diesem Jahr haben sich bereits 159 Schulabgänger dafür
entschieden. Ein leichtes Plus verzeichnen die Ausbildungsgänge zum
Pferde- oder zum Tierwirt. Die Zahl stieg von 255 auf 305,
beziehungsweise von 64 auf 71 Auszubildende. Das Interesse an einer
Ausbildung zur Hauswirtschafterin oder Helferin in der Hauswirtschaft
ist mit 676, beziehungsweise 667 neuen Verträgen in 2010 relativ
konstant.
Die insgesamt sinkenden Schülerzahlen zeigen bereits, dass die
Ausbildungszahlen langfristig nicht weiter steigen können. Die
verschiedenen Branchen müssen sich schon bald um die besten Lehrlinge
bemühen. Auch die Landwirtschaft wird mit Handel, Handwerk und Industrie
in den Wettbewerb um die besten Köpfe treten müssen. Um dafür gerüstet
zu sein, hat das Landvolk Niedersachsen im vergangenen Jahr eine
Ausbildungsoffensive gestartet. Sie soll die beteiligten Institutionen,
Landvolk, Landwirtschaftskammer und Arbeitsagenturen, auf den Bezirks-
und Kreisebenen besser vernetzen, um mehr Jungendliche für eine
landwirtschaftliche Lehre zu begeistern. Außerdem soll das Image der
Grünen Berufe insgesamt verbessert und bei den Ausbildungsberatern
Aufklärung über deren Inhalte geleistet werden. Weitere Partner der
Ausbildungsoffensive sind die Niedersächsische Landjugend und die
Arbeitsgemeinschaft Junger Landwirte Niedersachsen.