01.07.2009 | 00:00:00 | ID: 1036 | Ressort: Landwirtschaft | Beruf & Bildung

Neue Bauern braucht das Land

Hannover (agrar-PR) - EIN KOMMENTAR von Thorsten Riggert
Ausbildung

Landwirtschaft ist eine Zukunftsbranche. Kein Zweifel: Langfristig sehen Experten für die Landwirtschaft gute Bedingungen voraus. Bei wachsender Weltbevölkerung wird die Nachfrage steigen, landwirtschaftlich nutzbaren Flächen sind kaum vermehrbar, also werden wir unsere Leistungen aus eigener Kraft steigern müssen. Dazu brauchen wir erstklassige Leute: hervorragende Betriebsleiter, hoch motivierte, gut ausgebildete Mitarbeiter.

In beiden Punkten aber sind die Zukunftsaussichten weniger rosig. Jeder vierte Betriebsleiter ist heute älter als 50, Tendenz steigend. Bei den Absolventen allgemeinbildender Schulen nimmt bei rückläufigen Schülerzahlen der Anteil der Schüler ohne Studienberechtigung stärker ab als der mit dem Abiturzeugnis in der Tasche. Der demografische Faktor ist auf dem Land angekommen. Die Landwirtschaft wird in einen Wettbewerb um die besten Auszubildenden eintreten müssen.

Wir haben Einiges zu bieten. In Niedersachsen gibt es gut aufgestellte und zukunftsorientierte Betriebe. In deren Umfeld hat sich eine leistungsstarke Ernährungsindustrie etabliert, Braunschweig, Osnabrück, Stade, Uelzen und natürlich die Region Südoldenburg zählen zu diesen Clusterregionen. Hier können ehrgeizige Berufseinsteiger ihre Zukunft planen und bei Bedarf auch die Branche wechseln, Aufstiegsmöglichkeiten inbegriffen. Es werden Mitmacher und Mitdenker gesucht.

Den Wandel auf den Höfen und in den Verarbeitungsunternehmen haben die Schulen noch nicht ausreichend nachvollzogen. Die Ausbildung an unseren Fachschulen ist zu starr auf die Betriebsleitertätigkeit fixiert. Landwirtschaftliches Spezialwissen aber können Praktiker viel besser vermitteln. In der Schule müssen die Auszubildenden elementare Voraussetzungen erwerben, von naturwissenschaftlichen Grundkenntnissen über die sprachliche Kompetenz bis hin zu Lernmethoden. Es wäre sicherlich auch sinnvoll, wenn die Schulen die zunehmende Spezialisierung auf den Betrieben ein Stück weit nachvollziehen und im Ausbildungsberuf Landwirt eigene Profile anbieten. Die Schüler sollten sich hier genauso kritisch für das beste Angebot entscheiden wie bei der Auswahl des Lehrbetriebes. Zukünftig werden wir junge Menschen für unseren Beruf werben, die bis dahin mit Landwirtschaft nichts zu tun hatten. Auf der Tarmsteder Ausstellung wollen die jungen Landwirte über grüne Ausbildungsberufe informieren, auf der Bildungsmesse werden wir als Berufsstand das Gespräch mit den Lehrkräften suchen, auf Ausbildungsbörsen muss die Landwirtschaft selbstverständlich vertreten sein. Wir starten eine Bildungsoffensive, denn neue Bauern braucht das Land!
Pressekontakt
Frau Sonja Markgraf
Telefon: 0511/36704-31
E-Mail: pressestelle@landvolk.org
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Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
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