Schwerin (agrar-PR) -
Am 24. März hat die EU-Kommission einen Entwurf für eine reformierte EG-Öko-Verordnung vorgestellt. Eine erste Durchsicht der Entwürfe der Kommission zeigt, dass eine umfassende Bewertung hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Bereiches der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft erfolgen soll.
„Grundsätzlich begrüße ich eine systematische Weiterentwicklung der EU-Öko-Verordnung. Interessant sind dabei die vorgesehene Pflicht zur Gesamtbetriebsumstellung sowie der stärkere Einsatz regionaler Futtermittel und ökologischem Saat- und Pflanzgut. Dies würde regionale Kreisläufe weiter stärken“, erklärte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz.
An dem bewährten Prinzip der Prozesskontrolle und den damit verbundenen Verursacherprinzip bei möglichen Grenzwertverletzungen müsse jedoch festgehalten werden. „Dieses System hat bis jetzt im Großen und Ganzen gut funktioniert. Daher denke ich, dass wir es lieber im jetzigen Rahmen beibehalten sollten“, so Dr. Backhaus.
Die Vorschläge der Europäischen Kommission werden auf der Agrarministerkonferenz (AMK) kommenden Woche in Cottbus Thema sein. „Letztendlich gilt, dass die neue Verordnung auch durchsetzbar und kontrollierbar bleibt. Daher werde ich mich schon jetzt auf der AMK mit Vorschlägen zur Weiterentwicklung des Kontrollsystems in Deutschland einbringen.
Wichtig ist, dass der ökologische Landbau weiterhin das Vertrauen der Verbraucher erhält und seine Leistungen anerkannt werden“, kündigte der Minister an.
Der ökologische Landbau genießt in der Agrarpolitik der Landesregierung in M-V einen hohen Stellenwert, der explizit in den Koalitionsvereinbarungen der Landesregierung benannt und damit verankert ist. Dieser Stellenwert ergibt sich insbesondere aus den hohen Tierschutz- und Umweltanforderungen der ökologischen Wirtschaftsweise.
Entgegen einiger Behauptungen kann von einer Stagnation des Ökologischen Landbaus keine Rede sein: „Innerhalb von 20 Jahren hat sich die Fläche des ökologischen Landbaus hat sich verdoppelt. Die Zahl der Unternehmen ist von 380 auf knapp 1.100 gestiegen. Das ist eine Zuwachsrate von über 280 %. Welcher andere Wirtschaftszweig kann dies von sich behaupten? Das heißt aber auch, dass die Kontrollen funktionieren müssen. Dafür werde ich mich bundesweit einsetzen“, unterstrich der Minister. (regierung-mv)