19.08.2010 | 00:00:00 | ID: 6526 | Ressort: Landwirtschaft | Fischerei

Backhaus: Aquakultur - Beitrag zur Existenzsicherung der Fischer

Schwerin (agrar-PR) -
"Für ein Land wie Mecklenburg-Vorpommern mit seinen zahlreichen Gewässern und seinen langen Fischfangtraditionen ist die Aquakultur - also die kontrollierte Aufzucht und Vermehrung von Fischen und anderen aquatischen Organismen - ein wichtiges Thema. Angesichts des zurückgehenden Fischbestandes in den Weltmeeren und den Binnenseen einerseits und der Notwendigkeit von bestandschonenden Maßnahmen anderseits gibt es aus meiner Sicht zur Aquakultur keine vernünftige Alternative",

so der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute in Frauenmark (LK Parchim) bei der Besichtigung einer Aquakulturanlage zur Aufzucht von Ostseeschnäpeln.

Die Landesregierung unterstütze sowohl die Aquakulturforschung als auch Investitionen in Aquakulturanlagen und leiste damit einen aktiven Beitrag zur Existenzsicherung der einheimischen Fischereiunternehmen.

Der Schnäpel kommt im Gegensatz zu Forellen und Lachsen nicht überall auf der Welt vor. Den Ostseeschnäpel gibt es nur in der westlichen Ostsee. Sein Hauptverbreitungsgebiet sind die Küstengewässer vor Mecklenburg-Vorpommern. "Dieser Fisch verkörpert sozusagen ein Alleinstellungsmerkmal für unser Land. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir bei der Schäpelaufzucht erfolgreich sind", so Backhaus.

Das Ministerium unterstützt einmal das natürliche Aufkommen des Ostseeschnäpels durch Besatzmaßnahmen in den inneren Seegewässern des Landes. Darüberhinaus wurde 2009 ein Pilotprojekt zur Aufzucht von Ostseeschnäpeln gestartet. Zu den wichtigsten Standorten dieses Projektes zählt Frauenmark. Ein weiterer Standort ist Boek. Dort werden in Zusammenarbeit mit der Fischerei Müritz-Plau GmbH in einer Siloanlage (Durchflussanlage) Ostseeschnäpel gezüchtet. Für 2011 ist die Durchführung einer Rinnenaufzucht in der Experimental- und Forschungsanlage Hohen Wangelin geplant. Seitens des Landes werden all diese Projekte durch das Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt umgesetzt. "Allerdings sind bei all diesen Projekten Fischereiunternehmen von Anfang an beteiligt. Das erscheint mir vor allem im Hinblick auf eine künftige selbständige Weiterführung seitens der Wirtschaft unverzichtbar", so Backhaus.

Ende Mai 2009 wurden sowohl in zwei Teichen in Frauenmark als auch in der Siloanlage Boek auf Trockenfutter eingestellte Schnäpel mit durchschnittlichen Stückmassen von 0,25 g eingesetzt. Nach 196 Tagen erreichten die Schnäpel in Frauenmark eine durchschnittliche Körpermasse von 40 g und in Boek nach 201 Tagen rund 63 Gramm. Nach einer erfolgreichen Überwinterung bilden diese Satzfische nun die Basis für eine Speiseschnäpelproduktion im Sommer 2010.

Für das Schnäpelprojekt stehen im Zeitraum 2009 bis 2012 insgesamt 711.000 € Landes- und EU-Mittel zur Verfügung.
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