08.10.2012 | 07:30:00 | ID: 13694 | Ressort: Landwirtschaft | Fischerei

Erste Lachse 2012 zurück in Sachsen

Dresden (agrar-PR) - Die Vorzeichen für ein erfolgreiches Lachsjahr 2012 sind gut.
Mitarbeitern des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) sind am 1. Oktober beim Fangen von Fischen für das Schadstoffmonitoring in der Elbe bei Bad Schandau zwei so genannte Lachsmilchner mit einer Länge von 80 Zentimeter ins Netz gegangen.

Dieser Fang ist umso beachtlicher, als die Hauptaufstiegszeit der Lachse in die Nebenflüsse der Elbe normalerweise in den ersten zehn Tagen im November liegt.

Die bereits jetzt zurückgekommenen Lachse sammeln sich in der Elbe vor der Mündung des Lachsbaches, weil der Aufstieg in die Laichbäche bei den momentanen geringen Wassermengen noch nicht möglich ist. Geangelt werden dürfen die Lachse dort und auch anderswo nicht.

Sie sind durch die am 1. Oktober beginnende Schonzeit und am Lachsbach zusätzlich einen in dem Bereich der Elbe festgelegten Schonbezirk geschützt. Mitarbeiter des LfULG haben an einer geeigneten Stelle einen Lachs-Zähler eingesetzt.

Das Gerät - es handelt sich um einen Infrarot-Rahmen mit einer elektronischen Zähleinrichtung - erfasst alle Fische, die diese Stelle im Lachsbach passieren und erkennt anhand des Schattenrisses, ob es sich um Lachse handelt oder nicht.

„Die zwei Lachse von Bad Schandau zeigen, dass das Sächsische Lachsprogramm auch im 17. Jahr ein großer Erfolg ist", sagt Umweltminister Frank Kupfer.

Im April 1995 wurden die ersten 100.000 Lachsbrütlinge in die Polenz ausgesetzt, im Oktober 1998 konnte der erste aus dem Atlantik zurückgekehrte Lachs gefangen werden.

Bis zum Start des Programms zur Wiederansiedelung des Lachses waren die Fische in der Elbe vollständig ausgestorben, eine natürliche Wiederansiedelung war ausgeschlossen. Seit 1994 kauft der Freistaat jährlich 400.000 Lachseier in Schweden, von denen je nach Erbrütungserfolg 300.000 bis 400.000 Brütlinge ausgesetzt werden.

Wenn aus den Brütlingen nach zwei Jahren etwa 20 Zentimeter große Junglachse geworden sind, wandern die Fische in den Nordatlantik. Eineinhalb Jahre später kommen die ersten Rückkehrer zurück.

Der Freistaat Sachsen finanziert das Programm mit 50.000 Euro im Jahr. Bis einschließlich 2011 wurden insgesamt 5,3 Millionen Lachsbrütlinge in Nebenflüsse der Elbe eingesetzt.

Im vergangenen Jahr wurden 21 Rückkehrer gefangen, die tatsächliche Zahl liegt weit darüber. Durch regelmäßig zurückkehrende Laichlachse - laut Experten passieren jährlich etwa 1.000 Lachse die Staustufe Geesthacht und schwimmen die Elbe aufwärts - ist die natürlich Reproduktion in Sachsen teilweise wieder in Gang gekommen.

Lachse gibt es heute wieder in diesen Nebenflüssen der Elbe: Lachsbach, Polenz, Sebnitz, Kirnitzsch, Müglitz, Wesenitz, Mulde, Zwickauer Mulde, Chemnitz und Zwönitz.

„Das dokumentiert den Erfolg unseres Lachsprogrammes und ist außerdem ein deutliches Anzeichen für die Durchgängigkeit und die gute Wasserqualität unserer Fließgewässer", so Kupfer. (SMUL)
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