Stuttgart (agrar-PR) -
Landesbetrieb mit neuen Strukturen und neuem Erscheinungsbild / ForstBW löst bisherige Landesforstverwaltung zum Jahreswechsel hin endgültig ab "Mit der Gründung von ForstBW wurde ein wichtiger Schritt hin zu
einer modernen und leistungsfähigen Forstorganisation vollzogen", sagte
der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum,
Peter Hauk MdL, am Donnerstag (19. November) in Stuttgart. Durch
ForstBW versetze sich das Land in die Lage, den Ansprüchen der
Gesellschaft an eine zeitgemäße und multifunktionale
Waldbewirtschaftung umfassend gerecht zu werden. Neben wirtschaftlichen
und sozialen Aspekten würden auch die Belange des Natur- und
Artenschutzes bei der Waldbewirtschaftung im Mittelpunkt stehen.
Zu Beginn des Jahres 2009 sei die finanztechnische Abwicklung des
Landesbetriebes umgestellt worden. Der Forsthaushalt wurde aus dem
kameralistischen Haushalt des Landes herausgelöst, eine kaufmännische
Buchführung wurde eingeführt. Der Landesbetrieb ForstBW wurde im Sinne
der Landeshaushaltsordnung (LHO) eingerichtet.
"Durch die Gründung des Landesbetriebes hat Baden-Württemberg bei
der Bewirtschaftung des Staatswaldes eine größere Freiheit und
Flexibilität gewonnen", so der Forstminister. Durch die neu geschaffene
Möglichkeit, finanzielle Rücklagen bilden zu können, sei es nun
wesentlich einfacher, konjunkturelle Schwankungen am Holzmarkt
abzufedern und auszugleichen. Der Holzeinschlag könne stärker am
Vollzug notwendiger Waldpflegemaßnahmen und an der aktuellen
Marktsituation angepasst werden, ohne ein angestrebtes Betriebsergebnis
zu gefährden. "Durch die geschaffenen Freiräume können neben den
wirtschaftlichen Zielen vor allem auch die nicht-monetären Ziele bei
der Bewirtschaftung des Staatswaldes effektiver verfolgt werden", so
Peter Hauk. Dabei wird vor allem ökologischen Fragestellungen ein hoher
Stellenwert eingeräumt. Das vor kurzem von ForstBW vorgestellte Konzept
zur Weiterentwicklung von Alt- und Totholzbeständen unterstreiche dies
beispielhaft.
Schlanke, bürgernahe und leistungsfähige Verwaltung
"Nach dem die fiskalischen Rahmenbedingungen geschaffen wurden, ist
der Vollzug organisatorischer Veränderungen die logische Konsequenz.
Die dreistufige Verwaltungshierarchie der 'alten' Landesforstverwaltung
wird durch einen schlanken, zweistufigen Betriebsaufbau von ForstBW
abgelöst", sagte der Minister. Aus 21 Referatsbereichen an den
Regierungspräsidien Freiburg und Tübingen sowie am Ministerium für
Ernährung und Ländlichen Raum wurden landesweit 13 Fachbereiche
gebildet. Durch die Bündelung von Fachwissen und Kompetenzen könnten
Entscheidungen fundierter und schneller getroffen werden. Für die
Partner von ForstBW sei dies ein entscheidender Vorteil. Da jeder
Fachbereich innerhalb seines Aufgabenspektrums für das ganze Land
zuständig sei, würden sich Kommunikation und Informationsfluss spürbar
verbessern.
Neben der Betriebsleitung von ForstBW, die sich auf die Standorte
Stuttgart, Freiburg und Tübingen verteile, bleibe ForstBW durch die 46
unteren Forstbehörden an den Landratsämtern weiterhin dezentral und
bürgernah. "ForstBW ist über die unteren Forstbehörden auch künftig
umfassend zuständig für die Beratung und die Betreuung aller
Waldbesitzer. Auch die Bürgergerinnen und Bürger werden weiter wie
bisher einen Förster in räumlicher Nähe zu ihrem Wohnort vorfinden.
ForstBW wird mit einem bewährten Dienstleistungsangebot weiterhin auf
der Fläche präsent sein", betonte Minister Peter Hauk. Die
Aufgabenbewältigung einer staatlichen Forstverwaltung im Sinne des
Landeswaldgesetzes sei dadurch sichergestellt.
Bei rein hoheitlichen Fragenstellungen wird es allerdings auch künftig einen dreistufigen Verwaltungsaufbau geben.
Erfahrene Führungsmannschaft
"ForstBW wird von routinierten Forstfachleuten geleitet. Das Team
besteht aus vier Führungskräften mit großem Erfahrungsschatz", so der
Minister.
Landesforstpräsident
Max Reger wird als Vorsitzender der Geschäftsleitung von Stuttgart aus agieren.
Drei weitere Geschäftsführer arbeiten insbesondere als zentrale Ansprechpartner mit den unteren Forstbehörden zusammen:
Forstpräsident
Meinrad Joos ist Leiter der Außenstelle von ForstBW in Freiburg
Abteilungsdirektor
Hubertus Windthorst leitet die Außenstelle in Tübingen
Ministerialrat
Heiner Scheffold zeichnet als Geschäftsführer für Finanzen und Controlling verantwortlich.
Scheffold arbeitet am Standort Stuttgart.
"Alle vier Geschäftsführer sind studierte Forstwissenschaftler mit
einer langjährigen, vielfältigen Forstbetriebs- und
Verwaltungserfahrung, die sich auf mehreren Führungspositionen bewährt
haben", erklärte Hauk.
Jeder Standort der Betriebsleitung habe seinen eigenen Schwerpunkt:
Stuttgart: Haushalt und Controlling
Tübingen: Waldarbeit und Holzverkauf
Freiburg: Waldbau, Forstplanung und Klimawandel
Ergänzt werden diese Standorte durch Servicestellen, die
beispielsweise für Aus- und Fortbildung oder für die Forsttechnik
zuständig seien.
Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement
Alle wesentlichen Prozesse und Abläufe innerhalb des neuen Betriebes
wurden auf den Prüfstein gestellt und optimiert. Dabei wurden viele
Vorschläge aus externen Gutachten aufgegriffen und umgesetzt. So können
wertvolle Potenziale erschlossen und der Betrieb in den bestehenden
Strukturen optimiert werden.
Mit ForstBW solle aber auch das Handeln transparenter gestaltet und
die Ziele mit der Gesellschaft abgestimmt werden. Deshalb wurde das
Teilprojekt 'Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement' als Grundstein
für die nachhaltige Weiterentwicklung von ForstBW etabliert. "Wir
wollen dadurch die Arbeit für den Wald transparent gestalten und in
eine öffentliche Diskussion einbringen. Nur so können wir dauerhaft
erfolgreich für das Ökosystem Wald arbeiten", sagte der Minister.
In diesem Sinne wird ein modernes Nachhaltigkeitsmanagement in den
drei Zieldimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales zur Daueraufgabe
für den Staatsforstbetrieb werden. Die Zielbereiche sind dabei
gleichrangig. "Mit ForstBW wurde ein moderner und multifunktionaler
Forstbetrieb gegründet", so Hauk.
Hintergrundinformationen:
Weitere Informationen zu den Themen Waldwirtschaft und Naturschutz
finden sich auf der Internetseite des Ministeriums für Ernährung und
Ländlichen Raum unter
www.mlr.baden-wuerttemberg.de.
Detailliert Informationen zur Struktur von ForstBW, sowie Angaben zu den Geschäftsführern können im Internet unter
www.forstbw.de abgerufen werden.