08.04.2009 | 00:00:00 | ID: 275 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Probleme des ackerseitigen Alleenschutzes gemeinsam mit den Landwirten lösen

Schwerin (agrar-PR) - "Fast 94 Prozent des Alleengesamtbestandes grenzen an landwirtschaftliche Nutzflächen. Mein Bestreben ist es daher, die Konflikte und den Entzug produktiver Fläche für die Landwirte so gering wie möglich zu halten", sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute anlässlich der Nachpflanzung einer Eichen-Kastanien-Allee entlang der Gemeindestraße Boldevitz-Neuendorf auf der Insel Rügen.

Der Landkreis Rügen hat einerseits den höchsten Anteil geschlossener Alleen, andererseits ist er mit insgesamt 284 Kilometern einer der alleenärmsten Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern. "Dafür gibt es hier seit Juli 2008 ein vorbildliches und vom Kreistag beschlossenes Alleenkonzept, dass mit 53.000 Euro pro Jahr untersetzt wurde", lobte der Minister. "Die heutige Nachpflanzung betrifft mit der Allee an der Gemeindestraße Boldevitz-Neuendorf einen Baumbestand, der bereits im Konzept Erwähnung fand und daher aus dem Alleenfonds finanziell unterstützt wurde. Insgesamt werden 62 Stieleichen, elf Linden und sieben Kastanien sowie die ersten zehn Speierlinge in Mecklenburg-Vorpommern gepflanzt. Der Speierling ist ein Wildobstbaum aus der Familie der Rosengewächse. Er wird zehn bis 20 Meter hoch, hat eine kleinschuppige, graubraune Borke und besitzt bis zu 25 Zentimeter lange Fiederblätter. Aus den Blüten entwickeln sich im Herbst zwei bis vier Zentimeter große birnen- bis apfelförmige Früchte. Auf den Klimawandel sind sowohl die Stieleiche als auch der Speierling als ausgesprochen winterharte und zudem sehr trockentolerante Arten bestens vorbereitet. Ein gesunder Alleebaum von etwa 100 Jahren ist in der Lage, jährlich bis zu einer Tonne Feinstaub aus der Luft zu kämmen und pro Stunde 2,3 Kilogramm Kohlendioxid aufzunehmen.

Das Alleenkonzept des Landkreises biete nach seiner Auffassung eine gute Basis, um eine Prioritätenliste für geeignete Strecken zur Neu- und Nachanpflanzung sowie zum ackerseitigen Schutz der Altbestände an kommunalen Straßen und ländlichen Wegen zu erstellen. In einem weiteren Schritt werde noch in diesem Jahr geklärt, welche Landwirte mit Flächen durch Maßnahmen des Alleenschutzes betroffen sind. Liegen diese mit den Landwirten abgestimmten Fakten vor, sollen die Möglichkeiten eines Flächentausches erwogen werden. Ebenso können bisher ungenutzte Gemeindewege sowie Bodenordnungsverfahren mit in die Diskussionen einfließen. "Ich betrachte unsere Herangehensweise zunächst als ein Pilotprojekt für die Insel Rügen, jedoch mit dem Ziel, das Problem des ackerseitigen Alleenschutzes landesweit zu lösen", hob Minister Backhaus hervor.
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