17.07.2023 | 11:41:00 | ID: 36907 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Waldbodenzustandserhebung in luftiger Höhe

Erfurt (agrar-PR) - Seit über einem Jahr graben sich Forstexperten tief in die Waldböden. Jetzt geht es in die Höhe: Nadel- und Blattproben geben weiteren Aufschluss über das Fundament der Wälder
Von Juli bis August verlagern die Forstexperten der ThüringenForst-AöR ihren Forschungsschwerpunkt vom Waldboden weg hinauf in die Baumkronen. Für die „Bodenzustandserhebung 3“ (BZE 3), wichtiger Teil des bundesweiten forstlichen Umweltmonitorings, werden in den nächsten zwei Monaten in luftiger Höhe Blattproben an Laubbäumen wie z. B. Buche, Eiche, Ahorn genommen. Im Winterhalbjahr sind dann die Nadeln von Fichte, Tanne und Kiefer dran.

Ziel ist es, aus den Nadel- und Blattanalysen Erkenntnisse über den Ernährungszustand der Waldbäume zu schöpfen und den komplexen Zusammenhang mit dem Zustand des Waldbodens besser zu verstehen. Seit April 2022 läuft die von Bund und Ländern verantwortete BZE 3 an rund 2000 Probeflächen in Deutschland. Ende 2023 werden alle 100 anteiligen Probeflächen in Thüringen fristgerecht abgearbeitet sein. Ein Ergebnisbericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums wird aufgrund des Umfangs der Arbeiten erst 2028 erwartet.

Wissen über den Wald und den Waldboden erweitern und vertiefen
„Die BZE 3 wird uns nicht nur interessante Daten zum Zustand der Waldböden geben, sondern auch zu seiner Veränderungen gegenüber den beiden letzten Stichprobenerhebungen. Zusätzlich werden auch Erkenntnisse zur Rolle der Waldböden als Kohlenstoffspeicher gewonnen“, erläutert Jörn Ripken, ThüringenForst-Vorstand. Zur Entnahme der durchschnittlich 50 Gramm schweren Proben aus den Baumkronen setzt die ThüringenForst-AöR ihre Zapfenpflücker ein. Die speziell ausgebildeten Forstwirte, die üblicherweise Samen von Tannen, Fichten oder Kiefern in bis zu 40 Meter Höhe ernten, setzen auch hier ihre alpine Kletterausrüstung ein. Eine besondere Herausforderung ist es, die Blatt- und Nadelproben an den vollbesonnten Lichtkronen aus dem oberen Kronendrittel zu gewinnen. Zwischen 300 und 400 Bäume müssen hierzu erklommen werden.

Zusammenarbeit mit dem TLLLR in Jena
Am Forstlichen- Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha (FFK) der ThüringenForst-AöR werden die gesammelten Blatt- und Nadelproben gesichtet und verwogen und im Labor des Thüringer Landesamtes für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) in Jena hinsichtlich Nährstoffstatus und Kohlenstoff- und Stickstoffgehalt untersucht. Letzterer ist für die Forstwissenschaftler von besonderem Interesse, da die seit Jahren anhaltend hohen Stickstoffeinträge in die Waldböden den Ernährungszustand der Waldbäume negativ beeinflussen können.

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