27.10.2010 | 00:00:00 | ID: 6945 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Zu wenig Wildschweine geschossen?

Bonn (agrar-PR) - Es wurden 21 351 weniger Schwarzkittel erlegt als im vergangenen Jagdjahr
Die übergroße Wildschweinepopulation wurden in den vergangenen Jahren immer mehr zur Plage für Landwirte und Verbraucher. Darauf weist der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) hin. In diesem Jagdjahr konnten 50 % weniger Wildschweine erlegt werden als im vergangenen Jagdjahr. Dies sei erfreulicher Weise ein Zeichen für einen deutlich reduzierten Bestand. „Es gilt aber am Ball zu bleiben, damit es nicht erneut zu Rekordbeständen kommt“, betont der RLV.

Die Wildschweine beschädigten regelmäßig die Äcker, wenn sie bei der Futtersuche die Felder regelrecht umgraben, betont der RLV. Zudem steige mit einem größeren Bestand an Wildschweinen auch das Risiko, dass sich die grassierende Wildschweinepest in die Hausschweinebestände übertrage. Daher fordert der RLV, dass das Ziel, den Bestand auf zwei Wildschweinen pro 100 ha zu reduzieren, nicht aus den Augen verloren werden dürfe und der Bestand weiter in Zusammenarbeit mit der Jägerschaft bekämpft werden müsse. Hier müssten Jäger und Bauern eng zusammenarbeiten, hebt der RLV hervor.

Wie die Obere Jagdbehörde Nordrhein-Westfalen mitteilt, wurde im Jagdjahr 2009/2010 eine Strecke von 21 518 Wildschweinen erzielt. Das sind 21 351 erlegte Schwarzkittel weniger als im vergangenen Jagdjahr. Woran liegt es, dass dieses Jahr so wenige Borstentiere vor die Büchse kamen? Nach Jahren mit Rekordbeständen an Wildschweinen habe sich der Grundbestand nun insgesamt in Nordrhein-Westfalen auf rund 8 000 erwachsene Tiere normalisiert, kann Dr. Michael Petrak von der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung in Bonn bestätigen. Der Grundbestand in NRW belaufe sich üblicher Weise zwischen 12 000 und 14 000 erwachsenen Tieren. Dass die Population in NRW reduziert wurde, erkenne man nach Angaben der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung an der Jagdstrecke. Während im Jagdjahr 2008/2009 rund 42 900 Wildschweine erlegt worden seien, seien es im Jagdjahr 2009/2010 nur 21 518 gewesen.

Jäger und Landwirte hätten die Gefahr eines zu hohen Wildschweinebestandes ernst genommen und gemeinsam viele revierübergreifende Drückjagden veranstaltet, hebt der RLV hervor. Das habe geholfen, eine Wildschweinplage abzuwenden. Zudem habe die Natur im Jagdjahr 2009/2010 geholfen, den Bestand zu reduzieren: Der vergangene Winter sei lang und kalt gewesen, so dass viele erste Frischlingswürfe verendet seien. Viele Sauen hätten aber nachgefrischt und der Frischlingsbestand sei jetzt hoch, so der RLV.

„Daher gilt es jetzt am Ball zu bleiben“, betont der Verband. „Wenn dieser Winter mild und nicht entsprechend gejagt wird, könnte der Bestand wieder explodieren.“ Revierübergreifende Drückjagden, gemeinsam mit Landwirten und Jägern, seien daher weiterhin ein Muss. „Zu einer intensiven Jagd gibt es keine Alternative“, appelliert der Verband.

Die Wildschweinepopulation müsse auch weiterhin klein gehalten werden, da sie auch immer mehr für Verkehrsteilnehmer zum Problem werde, so der RLV. Während die Zahl der Verkehrsunfälle mit verletzten Autofahrern in Deutschland insgesamt abnimmt, steigt nach Angaben des ADAC die Zahl der Zusammenstöße mit Wild.
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