Hannover (agrar-PR) - 50 Jahre im Zeichen von schützend ausgebreiteten Armen – bereits seit
einem halben Jahrhundert unterstützen die Dorfhelferinnen in
Niedersachsen Familien in Not. Zum Jahrestag der Gründung am 9. März hat
das Evangelische Dorfhelferinnenwerk Niedersachsen seinen runden
Geburtstag in Hannover gefeiert, berichtet der Landvolk-Pressedienst.
Was 1960 als Unterstützung für bäuerliche Familien in Notsituationen mit
einem Pilotprojekt in Weser-Ems seinen Anfang nahm, ist mittlerweile zu
einer nicht mehr wegzudenkenden Hilfe für Familien im gesamten
ländlichen Raum geworden. „Die Dorfhelferinnen sind eine moderne
Erfolgsgeschichte“, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Christian
Wulff in seiner Festansprache. Heute kümmern sich insgesamt 165
Mitarbeiterinnen an 37 Stationen als „Mütter auf Zeit“ um Familien, in
denen die Hausfrau und Mutter aus gesundheitlichen Gründen, etwa durch
Krankheit, Unfall oder eine Kur, ausfällt. Unterstützt von rund 500
Ehrenamtlichen sorgen die hochqualifizierten Fachkräfte dafür, dass
durch ihre Einsätze der Haushalt in den Familien in gewohnter Weise
weiterläuft. Zunehmend gefragt ist die Hilfe der Dorfhelferinnen durch
das Jugendamt, etwa wenn Mütter ihrer Rolle nicht gerecht werden können.
„Wir helfen dabei, dass eine Familie eine Familie bleibt“, erläuterte
die Vorsitzende des ev. Dorfhelferinnenwerks, Pastorin Monika Stallmann.
So vielfältig wie die Gründe für ihren Einsatz ist auch das
Arbeitsspektrum der Dorfhelferinnen. Sie fahren beispielsweise die
Kinder zum Kindergarten oder zur Schule und beaufsichtigen die
Hausaufgaben. Doch auch die Alten- und Krankenpflege, die Betreuung von
Behinderten und die Mithilfe im landwirtschaftlichen Betrieb gehören zu
den Aufgaben einer Dorfhelferin. Um diesen anspruchsvollen Aufgaben
gerecht werden zu können, absolvieren die Dorfhelferinnen eine
fünfjährige Fachausbildung, in der sie umfassende hauswirtschaftliche
und erzieherische Kenntnisse erwerben und zusätzlich in der Kinder-,
Alten- und Krankenpflege geschult werden. Im Familieneinsatz ist
schließlich eine große Flexibilität und Anpassung an die
Familiengewohnheiten gefragt. Die Arbeitszeit der Dorfhelferin richtet
sich daher nach den familiären und jahreszeitlichen Erfordernissen. In
der Regel ist die Dorfhelferin täglich acht Stunden für die Familie da.
Ob eine Dorfhelferin in einer Familie zum Einsatz kommen kann, ist
jedoch abhängig von den Bestimmungen der Sozialversicherungsträger der
betroffenen Mutter, z.B. der Krankenkasse, der Berufsgenossenschaft und
des Rentenversicherungsträgers, die die Kosten für den Einsatz tragen.
Aufgrund des großen Bedarfs schaut das Dorfhelferinnenwerk optimistisch
in die Zukunft: „Mit 50 steht man eben mitten im Leben!“, sagte Monika
Stallmann. Wer eine Dorfhelferin benötigt, sollte sich umgehend mit
einer Einsatzstation oder der Geschäftsstelle des ev.
Dorfhelferinnenwerks Hannover, Knochenhauerstraße 33, 30159 Hannover,
Tel.: (0511) 1241-539 in Verbindung setzen.