Hannover (agrar-PR) - Der durchschnittliche Landjugendliche in
Niedersachsen ist 20,9 Jahre alt, hat einen höheren Bildungsabschluss
und lebt mit Eltern sowie Geschwistern zu Hause. Mit 94,7 Prozent sieht
der weitaus überwiegende Teil der Mitglieder die Zukunft der
Niedersächsischen Landjugend (NLJ) positiv. Auch an die eigene Zukunft
hegen zwei von drei Landjugendlichen positive Erwartungen. Diese Daten
hat die Landesgemeinschaft im Rahmen einer Mitgliederbefragung im
Sommer 2009 erhoben und sieht sich damit im 60. Jahr ihres Bestehens
für weitere Aktivitäten gut gerüstet. Für die Umfrage wurden 160
Ortsgruppen angeschrieben und mehr als 400 Fragebögen zurückgeschickt.
Bei der Auswertung unterstützte die Landjugend Dr. Jens Pothmann von
der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik der Universität
Dortmund. Ein genauerer Blick in die Struktur des Jugendverbandes im
ländlichen Raum ergibt, dass jedes dritte Mitglied einen
landwirtschaftlichen Hintergrund hat. Mehr als jeder fünfte
Landjugendliche hat das Abiturzeugnis in der Tasche, weitere zehn
Prozent die Fachhochschulreife. Nicht verwunderlich ist mit Blick auf
das Durchschnittsalter von 20,9 Jahren die Tatsache, dass zwei von drei
Landjugendlichen noch zu Hause wohnen, und zwar meist mit Geschwistern
und nur in Ausnahmefällen (6,4 Prozent) mit lediglich einem Elternteil.
Jeder zweite Landjugendliche verfügt über ein knappes Monatsbudget von
weniger als 250 Euro.
Für die Landjugend haben sich die jungen Erwachsenen
entschieden, um Spaß zu haben, Kontakte zu knüpfen, aber auch um eine
sinnvolle Freizeitgestaltung planen zu können. Für alle diese
Erfolgsfaktoren steht das Programm der NLJ, zugleich versteht sie es,
ihre Mitglieder in einem hohen Maß zu motivieren und für ehrenamtliches
Engagement zu gewinnen. Fast jedes zweite Mitglied übernimmt innerhalb
des Jugendverbandes derartige Verantwortung, sei es als Vorsitzender,
Gruppenleiter oder auch im Beirat. Zudem knüpfen die Landjugendlichen
über andere Vereine wie Sport- oder Schützenverein und Feuerwehrwehr
Kontakte ins Dorf und bilden soziale Netzwerke. Großen Wert legen die
befragten Mitglieder zudem auf die Weiterbildungsangebote, eine
traditionelle Stärke des Jugendverbandes. Auf dem Dorf erwerben sie
sich nach eigener Einschätzung hohe Anerkennung, was sich
beispielsweise an der Resonanz auf Veranstaltungen oder der
Unterstützung durch andere Gruppen im Dorf ablesen lässt. Auch im
eigenen Verband klappen offenbar der Informationsfluss und der Kontakt
bestens, die befragten Mitglieder halten sich für durchweg gut
informiert. Offenbar hat die Landjugend in den vergangenen 60 Jahren
ihren Auftrag, Lebens- und Bleibeperspektiven auf dem Land zu eröffnen,
gut erfüllt. Drei der vier befragten jungen Menschen möchten ihre
Wünsche und Vorstellungen vom Leben weiter auf dem Land realisieren!