Hannover (agrar-PR) - Das Landvolk Niedersachsen sieht bei den Landwirten Bedarf für ein
Vorruhestandsprogramm. In einem Brief an Landwirtschaftsminister Heiner
Ehlen hat Landvolkpräsident Werner Hilse ein derartiges Angebot an
ältere Landwirte angeregt. „Die katastrophale Lage auf fast allen
landwirtschaftlichen Märkten setzt immer mehr Betriebsleiter unter
Druck“, begründet Hilse die Forderung des Verbandes, die auch auf
Bundesebene immer mehr Anhänger findet. Die vorzeitige Abgabe des
Betriebes wird als Angebot der landwirtschaftlichen Sozialpolitik
verstanden und sollte sich daher an alle landwirtschaftlichen
Betriebszweige gleichermaßen richten.
Erste Berechnungen gehen bei einem Eintrittsalter von 60 Jahren von
ungefähr 2.400 potenziellen Interessenten aus. Sie müssten bis zum
regulären Rentenbeginn mit 65 Jahren fünf Jahre überbrücken. Landwirte,
die für ihren Betrieb bereits die Weichen in Richtung Ausstieg aus der
Landwirtschaft gestellt haben, könnten über das Angebot eines
Vorruhestandsprogramms ohne Vermögensverlust diesen Schritt vorziehen.
Nach den Vorstellungen des Berufsstandes müsste ein
Vorruhestandsprogramm sich an alle Landwirte ab einem bestimmten Alter
ohne Einschränkungen. richten und an den Ausstieg aus der Produktion
gekoppelt werden. Jüngere Landwirte würden über die Struktur
verbessernde Abgabe von Land und noch bestehenden Produktionsrechten
ebenfalls profitieren.
Unter dem Namen Landabgaberente gab es bereits in den Jahren von 1969
bis 1983 ein derartiges Programm, 1989 bis 1996 folgte die
Produktionsaufgaberente. Für diesen sozialverträglichen Ausstieg auf
der Landwirtschaft entschieden sich damals 23.000 Landwirte und 7.200
Arbeitnehmer auf den Höfen. Mit 4.000 teilnehmenden Landwirten war das
Programm in Niedersachsen gut gefragt, auch in Schleswig-Holstein kam
es gut an, während die Resonanz in Süddeutschland verhaltener ausfiel.