Stuttgart (agrar-PR) -
Kreisbauerntag 2010 in Sigmaringen / Große Chancen für Landwirte im Bereich Bioenergie "Eine intakte Natur, eine vielfältige Kulturlandschaft und
lebenswerte Dörfer sind die Markenzeichen des ländlichen Raums in
Baden-Württemberg. Das alles ist nur gemeinsam mit der Landwirtschaft
und somit den Bäuerinnen und Bauern auf Dauer zu erhalten", sagte der
baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum,
Peter Hauk MdL, am Mittwoch (6. Januar) beim Kreisbauerntag 2010 des
Bauernverbandes Biberach-Sigmaringen in Sigmaringen.
Die Landwirtschaft habe somit eine Menge zu leisten und es zeige
sich, welche positive Effekte mit einer nachhaltigen
Landbewirtschaftung für die Gesellschaft verbunden sind. Die
Landwirtschaft habe sich in den vergangenen Jahren jedoch zusehends
verändert. So habe es vor zehn Jahren beispielweise noch keine
Agrarreform oder Zahlungsansprüche gegeben und unter 'Cross Complience'
habe sich noch niemand etwas vorstellen können. Auch Biogas und
Photovoltaik seien kaum ein Thema gewesen. Hier habe sich in den
vergangenen Jahren ein gewaltiger Wandel vollzogen. Seit der
Agrarreform von 2003 biete der Markt den landwirtschaftlichen Betrieben
viele Möglichkeiten, sei auch mit Risiken verbunden.
"Im Wirtschaftjahr 2008/2009 kamen rund 89 Prozent der Erlöse vom
Markt. Das heißt gerade mal elf Prozent des Umsatzes entstanden aus
Ausgleichsleistungen. Das zeigt, dass der Markt gute Chancen bietet.
Patenrezepte und Erfolgsgarantien gibt es allerdings nicht. Deshalb
muss jeder Betrieb seine eigenen unternehmerischen Entscheidungen
treffen", erklärte der Minister. Agrarmärkte, insbesondere die globalen
Agrarmärkte, neigten zu starken Schwankungen. Diese Erfahrungen hätten
viele Landwirte in den vergangenen Jahren und Monaten machen müssen.
Dies habe dabei vor allem die Milchvieh- und Ackerbaubetriebe
betroffen. So sei auch im laufenden Wirtschaftsjahr aufgrund der
Preisentwicklungen mit einem weiteren Gewinnrückgang zu rechnen. Die
Politik habe jedoch mit unterstützenden Maßnahmen reagiert. "Die neue
Bundesregierung hat, durch das im Koalitionsvertrag festgelegte
Hilfspaket, 750 Millionen Euro zusätzliche Mittel für 2010 und 2011 zur
Verfügung gestellt", betonte Hauk. Ziel sei es weiterhin, die
Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe zu stärken.
Hierbei spiele auch das Agrarinvestitionsförderprogramm, das in diesem
Jahr auf insgesamt 50 Millionen Euro aufgestockt werden konnte, eine
bedeutende Rolle. Ebenso wichtig sei die Förderung der Aus- und
Fortbildung sowie die Beratung.
"Die Perspektiven für die Landwirtschaft sind insgesamt günstig. Die
weltweite Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Agrarrohstoffen wird
langfristig steigen", so Minister Hauk. Hinzu komme, dass weltweit in
zunehmendem Maße Pflanzen für die Bioenergiegewinnung genutzt werden
und somit auch hier die Nachfrage steigen wird. Viele Landwirte hätten
sich mit der Investition in neue Biogasanlagen den Herausforderungen
der Agrarbranche gestellt. "Heute stehen allein im Kreis Sigmaringen
36 Anlagen mit über 11.000 Kilowatt Leistung und im Kreis Biberach
65 Anlagen mit über 21.000 Kilowatt", ergänzte der Minister. Der
anhaltende Boom bei Bioenergie sei zu begrüßen. Zum einen entlaste er
die traditionellen Agrarmärkte, zum anderen leiste er einen guten
Beitrag zum Klimaschutz. "Erneuerbare Energien sind der Wachstumsmarkt
der Zukunft und eine echte Chance für unsere Land- und Forstwirtschaft.
Baden-Württemberg will ein führendes Bioenergieland in Deutschland
bleiben", sagte Hauk.